RANGUN (dpa) - Nach Gefechten zwischen der Armee und Rebellen der Kachin-Minderheit in Myanmar sind nach Angaben von Aktivisten mehr als 2000 Zivilisten auf der Flucht. Die Bewohner von drei Dörfern im Kachin-Staat im Nordosten des Landes seien vor den Kämpfen geflohen, sagte ein Vertreter der Hilfsorganisation Kachin Peace Network am Mittwoch. Die Menschen seien seit sieben Tagen in der Konfliktzone gefangen und könnten keine Hilfe erhalten, sagte der Sprecher. Hilfsorganisationen sei es nicht erlaubt, in die Region zu reisen.
Die Kachin-Unabhängigkeitsarmee (KIA), eine Rebellengruppe, liefert sich seit 2011 immer wieder Gefechte mit dem Militär. Damals war ein Waffenstillstand auseinandergebrochen. Nach Angaben der UN-Nothilfeorganisation OCHA wurden aus mehreren Regionen Kachins Gefechte gemeldet, zudem gebe es unbestätigte Berichte über zivile Opfer.
Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi hatte nach dem Wahlsieg ihrer Partei NLD 2015 die Beendigung der seit 70 Jahren andauernden ethnischen Konflikte zu einer Priorität gemacht. Kritiker werfen der Regierung jedoch vor, dass es kaum Fortschritte gebe.