Rupperswil: Missbrauch mit Handy gefilmt

Foto: epa/Patrick B. Kraemer
Foto: epa/Patrick B. Kraemer

RUPPERSWIL (dpa) - Vor dem Mord- und Missbrauchsprozess gegen einen ehemaligen Fußballjuniorentrainer in der Schweiz hat die Staatsanwaltschaft grausige Details veröffentlicht.

Der damals 33-Jährige soll vor Weihnachten 2015 in seinem Heimatort Rupperswil einen 13-Jährigen missbraucht und ihn, seinen Bruder, dessen Freundin und die Mutter der Jungen umgebracht haben. Der Mann sei pädophil und habe es auf den Jungen in seiner Nachbarschaft schon länger abgesehen gehabt, hieß es am Montag in der Anklageschrift. Er habe den Missbrauch mit dem Handy gefilmt und monatelang immer wieder angeschaut. Der Prozess gegen den nach Polizei-Angaben geständigen Mann beginnt am Dienstag in Schafisheim.

Der Fall des mutmaßlichen Vierfachmörders gehört zu den schlimmsten Gewaltverbrechen in der Schweiz. In der Umgebung von Rupperswil zwischen Basel und Zürich ging lange die Angst um, weil der Verdächtige erst fünf Monate später gefasst wurde. Nach Polizei-Angaben hatte er bereits die nächste Tat konkret geplant, bevor er in einem Café festgenommen wurde.

Der Mann soll sich als Mitarbeiter des schulpsychologischen Dienstes ausgegeben und sich so Zutritt zum Haus der Familie verschafft haben. Der Anklage zufolge bedrohte er die Familie, zwang die Frau, Geld von der Bank zu holen - und schnitt dann allen die Kehle durch, ehe er das Haus in Brand steckte und flüchtete. Mit dem Geld habe er seiner eigenen Mutter zum 60. Geburtstag eine Reise nach Paris spendiert.

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