ISLAMABAD/KABUL (dpa) - Ein mutmaßlicher US-Drohnenangriff hat in Ostafghanistan einen Sohn des pakistanischen Taliban-Chefs Mullah Fazlullah getötet.
Abdullah alias Iman Diri sei am Mittwoch bei einem Angriff auf ein Trainingslager in der Provinz Kunar getötet worden, hieß es am Donnerstag aus Kreisen der Taliban und pakistanischen Sicherheitskräfte. Demnach haben zwei von einer Drohne abgefeuerte Raketen insgesamt 21 Kämpfer getötet. Iman Diri ist der vierte hohe pakistanische Talibankämpfer, der durch mutmaßliche US-Drohnen in den vergangenen Monaten ums Leben gekommen ist.
Die US-Kampagne gegen die pakistanischen Staatsfeinde ist möglicherweise ein Versuch, die stark angespannten Beziehungen zu Pakistan zu verbessern. Die USA werfen Pakistan zunehmend scharf vor, die afghanischen Taliban zu unterstützen und so die internationalen Aufbaubemühungen im Land zu destabilisieren. Die Taliban kontrollieren in Afghanistan heute wieder weite Teile der Bezirke.
Tausende der pakistanischen Islamisten waren nach pakistanischen Militäroffensiven ab 2014 über die Grenzen ins Nachbarland geflohen. Pakistanische und afghanische Taliban haben gemeinsame Wurzeln, sind aber getrennt voneinander aktiv.
Ein afghanisches Provinzratsmitglied hatte am Mittwoch von einem Angriff auf eine Koranschule gesprochen und gesagt, 27 Kämpfer seien getötet worden. Zu dem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob es sich um afghanische oder pakistanische Taliban handelte.