Drahtzieher der Bali-Attentate aus der Haft entlassen

Der islamische Kleriker Abu Bakar Bashir (C) posiert für ein Foto, bevor er das Gunung Sindur Gefängnis während seiner Freilassung verlässt, in Bogor, West Java. Foto: epa/Indonesian Directorate General
Der islamische Kleriker Abu Bakar Bashir (C) posiert für ein Foto, bevor er das Gunung Sindur Gefängnis während seiner Freilassung verlässt, in Bogor, West Java. Foto: epa/Indonesian Directorate General

JAKARTA: Der radikale indonesische Prediger und mutmaßliche Drahtzieher der blutigen Bali-Attentate, Abu Bakar Bashir, ist am Freitag vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden. Der 82-Jährige hat fast zehn Jahre einer 15-jährigen Haftstrafe verbüßt, zu der er wegen der Unterstützung eines Ausbildungslagers für Terroristen in der Provinz Aceh verurteilt worden war. 55 Monate Haft seien ihm wegen guter Führung erlassen worden, teilten die Justizbehörden in dem südostasiatischen Inselstaat mit.

Bashir war der geistige Führer des Al Kaida-Ablegers Jemaah Islamiyah, der in Südostasien einen islamischen Gottesstaat einrichten will. Sicherheitsexperten zufolge soll er die Verbindungen zu der Terrororganisation aber abgebrochen haben, so dass es unwahrscheinlich sei, dass er eine Bedrohung darstelle.

Der prominente Islamist wurde verdächtigt, sowohl an den Anschlägen auf Nachtclubs auf der Urlaubsinsel Bali im Jahr 2002 mit 202 Toten als auch auf den Anschlag auf das Marriott Hotel in Jakarta 2003 beteiligt gewesen zu sein - nachweisen konnte die Justiz dies aber nicht. Ein Gericht verurteilte ihn 2005 wegen Dokumentenfälschung lediglich zu 30 Monaten Haft, Mitte 2006 kam er wieder auf freien Fuß.

2010 wurde Bashir wegen Verbindungen zu einer neuen Extremistengruppe in Aceh erneut festgenommen und wegen der Finanzierung der Terrorzelle zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Er selbst hat stets seine Unschuld beteuert.

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