Mutmaßliche 9/11-Drahtzieher erscheinen wieder vor Gericht

Foto: epa/50289191
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GUANTÁNAMO BAY (dpa) - Kurz vor dem 18. Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 erscheinen die mutmaßlichen Drahtzieher am Montag (9.00 Uhr Ortszeit/15.00 MESZ) wieder vor Gericht. Die Anhörung von Chalid Scheich Mohammed, der als Chefplaner der Anschläge gilt, sowie vier weiteren Angeklagten findet im Rahmen einer Vorverhandlung vor einem Sondergericht im US-Gefangenenlager Guantánamo Bay auf Kuba statt. Der Beginn des eigentlichen Prozesses ist erst für 2021 geplant.

Die «Guantánamo Five» kamen bereits 2008 vor das Sondertribunal. Das Verfahren wurde zwischenzeitlich unterbrochen und geht nur schleppend voran. Es gibt viele Verfahrensfragen, die in der Vorverhandlung diskutiert werden. Scheich Mohammed und andere waren nach ihrer Festnahme in Geheimgefängnissen der CIA gefoltert worden. Allein Scheich Mohammed, der einst die «Nummer drei» der Terrororganisation Al-Kaida gewesen sein soll, wurde mindestens 183 Mal der Methode des sogenannten Waterboardings ausgesetzt. Dabei wir das Ertränken simuliert. Viele Aussagen der Angeklagten hätten damit vor einem regulären Gericht keinen Bestand.

Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass der «Jahrhundert-Prozess» im Januar 2021 beginnen soll - und damit fast zwei Jahrzehnte nach den Anschlägen. Der Zeitplan gilt auch für die vier Mitangeklagten, darunter Ramzi Binalshib, der in Hamburg zusammen mit Mohammed Atta, dem Anführer der Todespiloten vom 11. September, gelebt hatte.

Bei den Terroranschlägen waren in New York und Washington fast 3.000 Menschen ums Leben gekommen. Im Fall eines Schuldspruchs droht den in Guantánamo einsitzenden Häftlingen die Todesstrafe.

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