Italopop-Ikone Romina Power wird 70

​«Musik erinnert an die Liebe»

Foto: epa/Giorgio Onorati
Foto: epa/Giorgio Onorati

ROM: Zusammen mit Al Bano ist Romina Power eine der Stimmen des Italopop der 80er. Nach einer Funkstille tritt die Italo-Amerikanerin mit ihrem inzwischen geschiedenen Mann seit einiger Zeit wieder auf. Nun wird sie 70 - und hofft auch auf eine Rückkehr nach Deutschland.

Der Sommer in Italien, ein Eis auf der Piazza, ein Spaziergang am Strand, Italopop aus dem Radio: Viele Urlauber - und nicht nur sie - haben mit der Musik von Al Bano und Romina Power die 80er Jahre verbracht. «Mir schreiben immer noch viele Fans aus Deutschland», erzählt Romina Power vor ihrem 70. Geburtstag am nächsten Samstag (2.10.). Mit Hits wie «Felicità», «Sempre Sempre» oder «Sharazan» waren die beiden das italienische Traumpaar des Pop. Nach der Scheidung und einigen Jahren Auszeit treten sie inzwischen wieder gemeinsam auf und hoffen auf weitere Konzerte in Deutschland.

Zunächst aber steht der runde Geburtstag an für Romina Power, den sie mit ihren Kindern und Enkeln verbringen will. Wie fühlt es sich an, 70 Jahre alt zu werden? Das sei doch nur eine Zahl, meint sie. Eine große Party ist nicht geplant, Hauptsache sie ist mit ihren Liebsten zusammen. Und sie hat die Musik, «die einem in schwierigen Momenten hilft und an die Liebe erinnert», schwärmt die Künstlerin.

Romina Power hat in ihrer Karriere große Erfolge gefeiert, aber auch tiefe Abstürze und riesige Trauer erfahren. Sie wurde am 2. Oktober 1951 in Los Angeles als Tochter des Hollywoodstars Tyrone Power und dessen zweiter Frau Linda Christian geboren. Schon im Teenageralter stand sie als Schauspielerin vor der Kamera, etwa in der Kino-Verfilmung eines Hits des italienischen Sängers Albano Carrisi.

Die beiden Künstler verliebten sich. 1970 wurde geheiratet, danach starteten der Winzersohn aus Apulien und die italo-amerikanische Sängerin mit den langen, braunen Haaren ihre so erfolgreiche Musikkarriere. Sie bekamen vier Kinder. 1994 verschwand die älteste Tochter Ylenia spurlos. Al Bano meinte, dass sein Mädchen tot ist, Power gab die Hoffnung nicht auf. 1999 ließen sich die beiden scheiden. 2014 wurde Ylenia für tot erklärt. Der Fall ist bis heute nicht geklärt, Romina Power will nicht darüber reden.

Ihr half der Buddhismus, dem sie sich verschrieb, auch als sie sich um ihre krebskranke Mutter vor deren Tod im Jahr 2011 kümmerte. «Im Buddhismus habe ich in einer schwierigen Phase sofort Antworten auf meine Fragen gefunden», sagte Power einmal. Ihre spirituelle Überzeugung heute ist: Wir sind ewige Wesen, wir sterben nie.

Für ihre Mutter war sie aus Europa wieder in die USA gezogen - bei der Frage nach ihrer Heimat sagt sie heute: «Mein Lebensmittelpunkt ist da, wo ich Zuneigung erfahre. Meine Kinder, meine Enkel, meine engsten Freunde: Zuhause ist das, wo sie sind.»

2013 feierten Al Bano und Romina Power ihr Comeback, nachdem sie ein russischer Geschäftsmann zu einem Auftritt überredet hatte. Weil plötzlich von überall auf der Welt Anfragen kamen, gingen sie wieder auf Tour und waren überrascht von der Begeisterung der Fans und der Chemie untereinander. Die früheren Eheleute sind Freunde geworden und sind glücklich, sich auch bei Großeltern-Terminen zu sehen.

Romina Power hat noch einige Pläne, die sie aus Aberglaube aber nicht verraten will. Es gebe aber noch einige Konzerte in Europa, die wegen Corona ausgefallen und nachzuholen seien, auch in Deutschland. Darauf freut sie sich: «Ich habe wunderschöne Erinnerungen an Deutschland und hoffe bald wieder dort zu sein.»

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