Museum zum Gedenken an Tiananmen-Massaker wiedereröffnet

Foto: epa/Alex Hofford
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HONGKONG (dpa) - Kurz vor dem 30. Jahrestag des Pekinger Tiananmen-Massakers ist in Hongkong ein Museum in Gedenken an die Studentenproteste wiedereröffnet worden. Das Museum, das von der Hongkonger Allianz zur Unterstützung Patriotischer Demokratischer Bewegungen in China betrieben wird, war 2016 vorübergehend geschlossen worden. Am Freitag öffnete es an einem neuen Standort in dem belebten Einkaufsviertel Mong Kok wieder die Türen für Besucher.

Im Frühjahr 1989 hatten sich auf dem Platz des Himmlischen Friedens (Tiananmen-Platz) über Wochen hinweg Demonstranten versammelt und politische Reformen gefordert. In der Nacht zum 4. Juni 1989 rollten Panzer an. Soldaten eröffneten das Feuer auf die Demonstranten.

Bis heute verschweigt Chinas Regierung die wahre Zahl der Opfer. Es dürften jedoch mehrere hundert Tote gewesen sein. Tausende Demonstranten landeten in Gefängnissen oder Arbeitslagern.

Da in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong andere Gesetze als im Rest des Landes gelten, findet dort jährlich eine Großdemonstration statt, die an das Massaker erinnert. Auf dem chinesischen Festland ist das Thema dagegen tabu. Vor der Rückgabe Hongkongs an China hatte die ehemalige britische Kronkolonie zahlreichen Anführern der Proteste bei ihrer Flucht geholfen.

Kurz vor der Neueröffnung war das umstrittene Museum verwüstet worden. Unbekannte hatten Anfang April laut Angaben der Polizei Steckdosen in dem Gebäude mit Wasser beschädigt sowie Einrichtungsstücke zerstört. Medienberichten zufolge wurde vermutet, dass die Täter die Eröffnung des Museums verhindern wollten.

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