Museum beleuchtet Rolle seines Erbauers im Sklavenhandel

Eine Außenansicht des erneuerten Mauritshuis in Den Haag. Foto: epa/Lex Van Lieshout
Eine Außenansicht des erneuerten Mauritshuis in Den Haag. Foto: epa/Lex Van Lieshout

AMSTERDAM: Das Mauritshuis in Den Haag will die Rolle seines Namensgebers Johan Maurits van Nassau-Siegen im transatlantischen Sklavenhandel künftig in einer Dauerausstellung beleuchten. In einem Saal des Museums unweit des niederländischen Regierungssitzes werde neben der Bedeutung des Fürsten für Kunst, Architektur und Wissenschaft auch seine Tätigkeit als Gouverneur der kurzlebigen Kolonie Niederländisch-Brasilien thematisiert, berichtete die Nachrichtenagentur ANP am Montag.

Maurits soll den Bau seines prächtigen Stadthauses mit Erlösen aus den brasilianischen Zuckerplantagen finanziert und möglicherweise auch persönlich vom Menschenhandel profitiert haben. In der Ausstellung will das Museum vom 24. September an neue Erkenntnisse von Experten über Maurits und die niederländische Verwicklung in die Ausbeutung von Sklaven sowie dazu passende Kunstwerke zeigen.

Im vergangenen Jahr hatte das Mauritshuis - eines der bedeutendsten Museen der Niederlande mit Meisterwerken von Rembrandt und Vermeer - seinem umstrittenen Erbauer und Namensgeber eine Sonderausstellung gewidmet. Darin waren unterschiedliche Sichtweisen auf die historische Figur des als Johann Moritz von Nassau-Siegen im hessischen Dillenburg geborenen Adligen (1604-1679) dargestellt worden. Besucher waren aufgerufen, sich ein eigenes Urteil zu bilden.

Am 24. September will das Museum auch bekanntgeben, welche Persönlichkeiten mit weiteren Forschungen zu Niederländisch-Brasilien und Maurits beauftragt wurden.

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