Mugabe-Begräbnis auf Heldenacker

aber erst in einem Monat

Foto: epa/Aaron Ufumeli
Foto: epa/Aaron Ufumeli

HARARE (dpa) - Bei den Planungen für die Beisetzung von Simbabwes Ex-Präsident Mugabe überschlagen sich die - widersprüchlichen - Angaben. Nun gibt es eine Kompromisslösung, die in vielfacher Hinsicht überrascht.

In Simbabwe zeichnet sich beim Gezerre um die Begräbnisstätte für Ex-Präsident Robert Mugabe ein Kompromiss zwischen seiner Familie und der Regierung ab. Präsident Emmerson Mnangagwa gab am Freitagabend bekannt, dass der Leichnam nach der Fertigstellung einer Art Mausoleum auf dem Heldenacker in einem Monat beigesetzt werden soll. Zuvor hatte Familiensprecher Leo Mugabe erklärt, am Sonntag werde es nur eine symbolische Beisetzung auf dem Heldenacker nahe der Hauptstadt Harare geben. Die ist nun abgesagt.

«Die richtige Beisetzung würde zu einem noch offenen Datum stattfinden - die Dorfältesten wollen vor der echten Beisetzung noch bestimmte Rituale durchführen», hatte Leo Mugabe am Vormittag in Harare betont. Die sollen nun in Mugabes Heimatort Zvimba durchgeführt werden, wo der Leichnam vorerst aufbewahrt werden soll. Seine Familie hatte zunächst eine Beisetzung auf der Gedenkstätte für die Freiheitshelden des Landes generell abgelehnt. Daraufhin hatte es hinter den Kulissen Gespräche gegeben.

An diesem Samstag ist eine offizielle Trauerfeier in einem Stadion in Harare geplant, zu der auch afrikanische Staats- und Regierungschefs und politische Weggefährten Mugabes erwartet werden. Die ersten trafen bereits im Laufe des Freitags in Harare ein, darunter auch der frühere ghanaische Präsident Jerry John Rawlings.

Mugabes Leichnam war am Mittwoch aus Singapur kommend in Simbabwe eingetroffen, wo ihm seitdem Tausende die letzte Ehre erwiesen. Der umstrittene Langzeitherrscher war vergangene Woche 95-jährig in Singapur gestorben, wo er sich zuvor monatelang zur medizinischen Behandlung aufgehalten hatte. Mit seinem Tod ist in dem völlig verarmten afrikanischen Land im Süden des Kontinents eine Ära zu Ende gegangen. In zahrelichen Nachrufen wurde Mugabe sowohl als Freiheitsheld wie auch als machthungriger Despot bezeichnet.

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Norbert Kurt Leupi 14.09.19 21:31
Kurz und bündig
Jeder Verstorbene , ob Freiheitsheld oder Diktator , hinterlässt im " Büro " eine Lücke , die ihn voll ersetzt ! Für Diktatoren jedoch ist ein Staatsbegräbnis reine Geldverschwendung , besonders in völlig verarmten Ländern , wie die , die von solchen Despoten herunter gewirtschaftet wurden wie Alt - Rhodesien , genannt Zimbabwe " !