Motorradspuren könnten Leben retten

Von den 38,4 Millionen Fahrzeugen, die zum 31. Januar 2018 in Thailand zugelassen waren, befanden sich 20,5 Millionen Motorräder. Foto: The Thaiger
Von den 38,4 Millionen Fahrzeugen, die zum 31. Januar 2018 in Thailand zugelassen waren, befanden sich 20,5 Millionen Motorräder. Foto: The Thaiger

THAILAND: Nicht alle Verkehrsteilnehmer sind gleichberechtigt, kritisiert Pichai Taneerananon, Dozent für höhere Fachsemester an der Prince of Songkla University.

Obwohl zahlenmäßig Motorräder die meisten Fahrzeuge auf thailändischen Straßen darstellen, wurden für sie bis heute keine eigenen Fahrspuren eingerichtet, womit die hohe Unfallzahl erheblich gesenkt werden könnte, argumentiert der Akademiker und wirft der Regierung in der „Bangkok Post“ diesbezüglich Versagen vor. Er untermauert seine Kritik mit einem Hinweis auf die Verkehrsstatistik, dass in acht von zehn Unfällen Motorräder verwickelt seien und dass er die Regierung bereits vor fünf Jahren aufgefordert habe, Motorradfahrspuren zu bauen.

Von den 38,4 Millionen Fahrzeugen, die zum 31. Januar 2018 zugelassen waren, waren 20,5 Millionen Motorräder. Nach Angaben des Department of Land Transport und des Verkehrssicherheitszentrums des Innenministeriums betrafen 78,9 Prozent aller Verkehrsunfälle, die während des Songkran-Festivals im selben Jahr verzeichnet wurden, Motorradfahrer.

Kritiker seiner Forderung verweisen darauf, dass die Straßen zu überlastet seien, um separate Fahrspuren für Motorräder einzurichten und dass diese ohnehin von anderen Fahrzeugen überholt werden könnten.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jürgen Franke 07.09.19 10:34
Die Mentalität eines Menschen
wird sich sicherlich nicht in einer Fahrschule ändern lassen. Was richtig oder falsch auf den Straßen ist, sollte jeder Mensch erkennen, ohne eine Fahrschule besucht zu haben.
Jürgen Franke 07.09.19 10:03
In Zukunft wird es darauf ankommen,
wer für die Unfallstatistik in Thailand verantwortlich ist, denn am Verhalten der Verkehrsteilnehmer wird sich bedauerlicherweise nichts ändern. Lediglich Bodenschwellen könnten die Raserei eindämmen.
Jürgen Franke 06.09.19 02:08
Der Begriff Fehlerbewußtsein könnte auch durch
Unrechtsbewußtsein ersetzt werden. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass sich mit dieser Maßnahme, die Verkehrsdisziplin nicht ändern wird.
Jason Ongo 05.09.19 20:44
Recht haben Ernst Schwartz und mar rio,
die Hauptprobleme liegen in fehlendem Fehlerbewusstsein und fehlender Fahrausbildung der Mopedfahrer und ihren selbstgefährdenden Aktionen. Es stimmt auch nicht, dass die Poleposition Unfälle verringert oder verhindert, weil Mopeds schneller wegkämen. Erlebe wirklich täglich, wie Autos dadurch behindert werden und es gefährlich wird, weil deren Fahrer eben nicht mit 35 durch die Gegend zockeln möchten und irgendwie an den nebeneinander schleichenden Mopeds vorbei wollen, die verbotenerweise auch noch auf der mittleren oder rechten Spur unterwegs sind. Und langsam oft deshalb, weil sie mit einer Hand telefonieren und mit der anderen das Gleichgewicht des mit 3 Personen besetzten Mopeds halten müssen.
Ernst Schwartz 05.09.19 14:38
Konsequente und verordnete Schulung bringt mehr
Auch mit Moto-Fahrspuren werden die Rollerfahrer dumm abbiegen, überholen, Spur wechseln, UTurns machen, auf der verkehrten Strassenseite und besoffen fahren. Wie viele Todesfälle mit Motorradfahrern sind an einem UTurn, wie viele auf gerader Strecke?