Monsun schlägt zu: Notstand in Südthailand

Auch auf der Ferieninsel Samui steht Situation vor dem Kippen

Chawengs Ringstraße heute Nachmittag um 15 Uhr: Komplett überflutet durch herab rauschendes Gebirgswasser. Fotos: Gruber
Chawengs Ringstraße heute Nachmittag um 15 Uhr: Komplett überflutet durch herab rauschendes Gebirgswasser. Fotos: Gruber

KOH SAMUI: Er kam spät, nun kommt er aber mit aller Gewalt: Der Monsun 2016 hat weite Teile Südthailands heimgesucht und für schwere Überschwemmungen gesorgt. Im Ort Kanchanadit auf dem Festland der Provinz Surat Thani ertrank ein sechsjähriger Junge. In der Nachbarprovinz Nakhon Si Tammarat wurden zwei weitere Todesfälle durch Ertrinken gemeldet. Auch auf der Ferieninsel Koh Samui steht nach anhaltenden starken Regenfällen die Situation kurz vor dem Kippen.

Zufahrten wie hier in der Nähe von Chawengs PTT-Tankstelle sind durch Wasserfluten kaum mehr passierbar.
Zufahrten wie hier in der Nähe von Chawengs PTT-Tankstelle sind durch Wasserfluten kaum mehr passierbar.

Meteorologen sprachen von Niederschlagsmengen bis zu 360 Millimetern binnen 24 Stunden, und derzeit halten weitere Gewitterstürme die ganze Region im Süden in Atem. Sogar in der Provinz Trang – südwestlich am Indischen Ozean gelegen und eigentlich schon aus dem turnusmäßigen Monsungeschehen heraus – wurden anhaltende Überflutungen gemeldet. Entlang der Küste des Golfs von Thailand von Chumphon bis hinunter in die Provinz Songkhla musste in einigen Gebieten der Notstand ausgerufen werden.

Ein massives Tiefdrucksystem zieht seit Donnerstag aus westlicher Richtung über Südthailand hinweg und hat auf der Urlaubsinsel Koh Samui seit gestern Abend Dauerregen gebracht. Heute Nachmittag gegen 14 Uhr begann die Situation langsam außer Kontrolle zu geraten. Die Ringstraße in Chaweng zwischen dem Bangkok Hospital und der Kreuzung vor dem Lotus-Einkaufszentrum lief voll und war für Zweiräder kaum mehr passierbar. Sollte der Niederschlag nicht nachlassen, drohen auch im Bereich der Beach Road in Chawengs Touristenzentrum Überschwemmungen.

Verkehrschaos an der Ghoast Road Richtung Flughafen und Bangrak. Teilweise ging nichts mehr weiter.
Verkehrschaos an der Ghoast Road Richtung Flughafen und Bangrak. Teilweise ging nichts mehr weiter.

Im Badeort Lamai bewährte sich die Kanalisation und es wurden kaum Probleme gemeldet. Allerdings macht der hohe Seegang Touristen und der Schifffahrt zu schaffen. Der Fährdienst von Seatran und Raja musste zeitweise ausgesetzt werden, weil durch den Wellengang das Borden der Autofähren kaum mehr möglich war.

Es ist wegen anhaltender ergiebiger Niederschläge nicht auszuschließen, dass bald alle Schiffe komplett in den Häfen bleiben müssen, bis die Meteorologen Entwarnung geben. Mit einem Nachlassen der Monsunniederschläge wird erst ab Montag gerechnet. Auch der Flugverkehr in Südthailand ist durch den Monsun empfindlich gestört worden und viele Flüge haben mehrstündige Verspätungen. Fluggästen wird empfohlen, sich bei ihren Airlines zu erkundigen und drei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein.

Der Chaweng Lake steht kurz vor dem Überlaufen. Bereits am frühen Nachmittag stand das Wasser an der Kaimauer an.
Der Chaweng Lake steht kurz vor dem Überlaufen. Bereits am frühen Nachmittag stand das Wasser an der Kaimauer an.
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