Mörder im Glaskasten

Streit über Leichnam im Museum des Siriraj Hospital in Bangkok

Si Quey gehört in Thailand zum Volksgut. Seit Jahrzehnten drohen Eltern ihren Kindern mit dem Serienmörder aus China. Heute noch wird sein Leichnam in einem Museum zur Schau gestellt. Muss der Tote nicht endlich seine Ruhe bekommen? Foto: The Nation
Si Quey gehört in Thailand zum Volksgut. Seit Jahrzehnten drohen Eltern ihren Kindern mit dem Serienmörder aus China. Heute noch wird sein Leichnam in einem Museum zur Schau gestellt. Muss der Tote nicht endlich seine Ruhe bekommen? Foto: The Nation

BANGKOK: Den Namen Si Quey kennt in Thailand jedes Kind. Ein böser Mann aus China, ein Serienmörder angeblich, ein Menschenfresser sogar. „Geh nicht raus, wenn es dunkel ist. Sonst holt dich Si Quey“, sagen Eltern hier seit Generationen. Das ist, mit Verlaub, natürlich völliger Unsinn. Der Mann ist seit bald 60 Jahren tot, hingerichtet am 17. September 1959 von einem Erschießungskommando. Sein Leichnam, einbalsamiert mit Paraffin, steht in einem fest verschlossenen Glaskas­ten in Bangkoks ältestem und größten Krankenhaus. Gegen 200 Baht Eintritt kann ihn dort jeder sehen.

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Leserkommentare

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Oliver Harms 18.06.19 00:37
mörder und?
das kostet keine 200 thb sich diesen typen anzusehen,es handelt sich um den eintrittspreis für das ganze museum.
im übrigen,geht es noch viel extremer,siehe plastinate und körperwelten.
im übrigen,frage ich mich,was dieser kindermörder für eine unantastbare würde haben soll?wo bei das grundgesetz aus germanskyland hier zum glück rein überhaupt nicht zum tragen kommt.
Rudolf Lippert 16.06.19 19:38
Die Würde des Menschen ist unantastbar
von daher wäre es gut das Schauspiel zu beenden (vor allem mit Eintrittsgeld) und trotz der Vergangenheit ihn zu beerdigen, und zwar im wörtlichen Sinne.
Ingo Kerp 16.06.19 15:51
In DE sang man stattdessen: warte, warte nur ein Weilchen, dann kommt Haarmann mit dem Hackebeilchen.....