Mob schlägt betrunkenen Busfahrer krankenhausreif

Nachdem aufgebrachte Passanten dem betrunkenen Unfallverursacher eine handfeste Lektion erteilt hatten, wurde er von der Ambulanz in ein Krankenhaus gebracht. Foto: Daily News
Nachdem aufgebrachte Passanten dem betrunkenen Unfallverursacher eine handfeste Lektion erteilt hatten, wurde er von der Ambulanz in ein Krankenhaus gebracht. Foto: Daily News

BANGKOK: Am Mittwoch verursachte ein betrunkener Fahrer eines Reisebusses mitten in der Nacht einen Unfall im Stadtgebiet Bangkapi und zog den Zorn der Bevölkerung auf sich.

Nachdem der alkoholisierte Fahrer gegen 23 Uhr ein Taxi und ein Motorrad gerammt hatte, wobei der Zweiradfahrer verletzt wurde, nahmen Passanten das Gesetz in die eigene Hand, überwältigten den Fahrer und schlugen ihn krankenhausreif. Die eigentliche Staatsgewalt, ein Polizist, der zur Unfallstelle eilte, musste tatenlos zusehen, wie die aufgebrachte Menge den Unfallverursacher niederstreckte. Der Vorfall zog das Interesse lokaler Medien auf sich, nachdem am Freitag ein Augenzeugenvideo auf Facebook geteilt wurde.

Der Omnibusbetrieb, bei dem der Busfahrer beschäftigt war, entschuldigte sich für den Vorfall und beteuerte, für alle Schäden aufzukommen. Der Fuhrbetrieb „Subcharoen Travel 2007“ bestätigte zwischenzeitlich, dass der Fahrer den Reisebus unter Alkoholeinfluss und außerhalb seiner Dienstzeit gelenkt habe, woraufhin er gekündigt wurde. Bisher wurden keine Informationen an die Öffentlichkeit getragen, ob der Fahrer auch strafrechtlich belangt wird.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Heinz Abel 20.01.20 20:23
@ Norbert Schettler
Ein "Haaner" schließt sich an.
Heinz Abel 20.01.20 10:22
Selbstjustiz
Ein Thema das spaltet. Aber Selbstjustiz hat nur dort Raum, wo das "Gewaltmonopol des Staates" nicht funktioniert.
Und wenn die Polizei - oft bis dauerhaft - , als Exekutive, nur zuschaut oder gar in eine andere Richtung schaut, nimmt der Bürger das Gesetz in die eigene Hand. Würde die Polizei einschreiten, hätte der Bürger keinen Raum für Selbstjustiz.
Jürgen Franke 20.01.20 10:20
Herr Breitrainer, mit der Selbstjustiz
hat das Gemetzel auf den Straßen einen neuen Höhepunkt erreicht. Vielleicht wird der nächste besoffene Fahrer gleich erschossen. Möglich ist alles. Und Befürworter finden sich auch dafür.
Rainer Hasler 20.01.20 10:11
Fehlende Polizeipräsenz
Ich bin gegen Selbstjustiz und gegen einen Polizeistaat, aber die fehlende Polizeipräsenz im Strassenverkehr führt m.E. zu Selbstjustiz. Schwerste Überschreitungen der Verkehrsregeln kann man täglich beobachten, und da ist keine Polizei, die dem Gesetz Achtung verschafft. Wenn man aus Europa kommt, erlebt man diese Polizeiabsenz zuerst als befreiend, dann merkt man aber bald, dass hier keine Instanz regulierend in dieses Chaos eingreift. Niemand belehrt und korrigiert die Verkehrsteilnehmer. Bussen bekommt man für Fahren ohne Helm oder wenn man die Verkehrsabgaben nicht bezahlt hat oder wenn man als Farang keinen Thai-Fahrausweis hat. Ich wurde bei Grün von einem Raser auf einer Kreuzung abgeschossen. Zum Glück wurde dabei auch ein Thai mitabgeschossen, was die Polizei vom Fehlverhalten des Thais überzeugte. Der Unfallverursacher wurde nur zur Schadenersatzzahlung verpflichtet, aber nicht gebüsst. Nach zwei Monaten zahlte er seine Rate nicht mehr. Und da hilft dir niemand.
Armin Rainer 19.01.20 20:30
Alle Achtung
wenn es wirklich so war, dass die Leute erkannt haben das der Fahrer betrunken war, dann alle Achtung. Eine tracht Prügel hilft da weitaus besser als irgendwelche harmlosen Strafen.
Ingo Kerp 19.01.20 16:11
Lynchjustiz ist kein legaler Weg, egal wie groß die Aufregung ist. Richtig wäre, falls es nicht schon geschehen ist, wenn die den Fahrer Verprügelnden eine Anzeige wegen Koerperverletzung erhielten.
Hans Breitrainer 19.01.20 16:10
@ Jürgen Franke
Selbstjustiz auf der Strasse findet hier täglich und in vielen Fällen statt. Denn jede Fahrerflucht ist für mich eine Selbstjustiz denn der Unfallverursacher spricht sich erstmal selbst frei von jeder Schuld. Zumindest solange ihn die Polizei nicht erwischt. Viele mögen mit meiner Auffassung nicht konform gehen, aber für mich ist das ein Fakt.
Jürgen Kesselheim 19.01.20 16:10
Selbstjustiz
Wer Selbstjustiz gut heisst, sollte in ein Land ohne "Gewaltmonopel des Staates" ausreisen. Denn nach Selbstjustiz folgt Lynchjustiz! Und ich wünsche keinem Menschen, dass er in einen Unfall (schuldig oder unschuldig) verstrickt wird und der "Mob" über ihn herfällt.
Jürgen Franke 19.01.20 09:54
Herr Schettler, wenn Sie bereits im Bus sitzen,
kann es schon zu spät sein. Achten Sie deshalb darauf, ob der Fahrer besoffen ist, bevor Sie einsteigen.
Thomas Thoenes 19.01.20 09:53
@Norbert Schettler
Zwei Wuppertaler eine Meinung. 555
Jürgen Franke 18.01.20 17:50
Das ist genau das, was uns hier noch fehlt,
nämlich Selbstjustiz auf den Straßen. Eigentlich unglaublich, dass es Menschen gibt, die so etwas noch begrüßen. Grundsätzlich spiegelt sich jedoch in jedem Kommentar der Intellekt des Schreibers wider.
Mike Dong 18.01.20 17:50
Führerschein weg u zumindest 1 Jahr lang keine Personenbeförderung mehr. Danach Lebertest.
Thomas Thoenes 18.01.20 16:13
Na siehste, geht doch.
Wenn die Strafen für diese Chaoten-Fahrer so niedrig bleiben werden sich solche Aktionen sicher häufen. Die Thailänder sind es leid ständig diese katastrophalen Unfälle von Berufsfahrern unter Drogen- oder Alkoholeinfluss zu ertragen. Von mir Daumen hoch für den "Mob".