Mitarbeiter des britischen Außenministeriums in China vermisst

Foto: epa/Jerome Favre
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LONDON/HONGKONG/PEKING (dpa) - Ein Mitarbeiter des britischen Konsulats in Hongkong soll in China festgenommen worden sein. Simon Cheng Man-Kit wird seit einer Geschäftsreise vermisst, wie lokale Medien berichteten. Er hatte demnach ein Wirtschaftstreffen in Shenzen im Südosten Chinas besucht. «Wir sind über Berichte besorgt, dass ein Mitarbeiter unseres Teams bei der Rückkehr von Shenzen nach Hongkong festgenommen worden ist», teilte das britische Außenministerium am Dienstag in London mit.

Der 28-Jährige verschwand bereits am 8. August an der Grenze auf dem Weg zurück nach Hongkong, wie die britische Zeitung «The Guardian» berichtete. «Ich überquere jetzt die Grenze ... Bete für mich», soll er zuletzt an seine Freundin geschrieben haben.

In der einstigen britischen Kronkolonie Hongkong kommt es seit mehr als zwei Monaten immer wieder zu massiven regierungskritischen Protesten, die regelmäßig mit Ausschreitungen enden. Auslöser der Demonstrationen war ein - inzwischen auf Eis gelegter - Gesetzentwurf der Regierung zur Auslieferung mutmaßlicher Krimineller an China. Peking hat mehrfach London gewarnt, sich nicht in den Konflikt einzumischen.

Hongkong gehört seit dem Abzug der Briten 1997 wieder zu China. Als Sonderverwaltungszone hat es eigentlich noch bis 2047 umfangreiche Sonderrechte garantiert. Viele fürchten nun darum. Zentrale Forderungen der Demonstranten sind freie Wahlen und eine unabhängige Untersuchung von Polizeigewalt bei früheren Demonstrationen. Aus der Menge wurden aber auch Rufe nach Unabhängigkeit laut.

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