BANGKOK: Nach Berichten aus Kambodscha, Thailand würde in einem Organhandel verstrickt sein, hat das Gesundheitsministerium die Ermittlungen aufgenommen.
In Phnom Penh hatte die Polizei eine 29-jährige Frau und ihren Stiefvater unter dem Verdacht festgenommen, sie hätten arme Landsleute nach Thailand zur Entnahme von Nieren geschickt. Darunter soll auch ein 15-jähriger Junge gewesen sein. Die Nieren haben nach Angaben der Polizei in Thailand kambodschanische Privatpatienten erhalten. Die Frau soll von an Krankenhäusern arbeitenden Übersetzern Namen von wohlhabenden Patienten erhalten haben.
In Thailand haben nur 26 Krankenhäuser die Genehmigung, Transplantationen vorzunehmen. Diese Kliniken sind im Organspendezentrum der Thai Red Cross Society registriert.
Das Ministerium hat die Spezialeinheit der Polizei gegen Menschenschmuggel und das Außenministerium um Unterstützung gebeten. Sie sollen sich von kambodschanischen Behörden die Namen der infrage kommenden thailändischen Krankenhäuser und der Patienten, die eine Niere gegen viel Geld bekommen haben, geben lassen. Sollten sich die Angaben aus Phnom Penh bestätigen, werde der Medical Council of Thailand mit weiteren Untersuchungen beauftragt. Das Gremium müsste dann gegen Mediziner vorgehen, die an illegalen Transplantationen beteiligt waren.
Die Transplantation einer Niere, so heißt es beim Gesundheitsministerium, könne bei weitem nicht in jedem Hospital und nicht von jedem Chirurg durchgeführt werden. Zudem seien verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen und Gesetze einzuhalten. Eine Niere könne in Thailand nur von einem Familienmitglied oder von der Ehefrau/dem Ehemann des Patienten gespendet werden. (Foto: Marcus Kretschmar / Fotolia.com)