Minister für digitale Wirtschaft sperrt Pornowebsite

BANGKOK: Der Minister für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Buddhipongse Punnakanta, ist zur Zielscheibe massiver Kritik geworden, nachdem sein Ministerium den Zugang zu Pornhub, einer Website mit Sitz außerhalb des Landes, blockiert hat.

Das Ministerium hatte am Montag alle Internet- und Mobilfunkbetreiber angewiesen, den Zugang zu der Website zu sperren. Der Strafgerichtshof hatte dem Ministerium grünes Licht zum Handeln gegeben, weil Pornowebsites in Thailand illegal sind. Bis Dienstagnachmittag waren mehr als 190 URL-Adressen der Website, die behauptet, die weltweit führende kostenlose Pornoseite zu sein, blockiert worden.

Doch anstatt Lob zu erhalten, wurde Buddhipongse angegriffen, weil er das Recht der Menschen auf freien Zugang zu den Medien verletzt habe. „Die Anonyme Partei besteht auf dem Recht, Versammlungen abzuhalten und auf das Recht, Zugang zu allen Arten von Medien zu haben", schrieb die Gruppe am Dienstag auf ihrem Facebook-Konto. Diese Freiheit schließe Medien mit sexuellen Inhalten ein, solange die Zuschauer nicht gezwungen würden, sie zu sehen. Die Gruppe rief zu einer Kundgebung im Regierungskomplex Chaeng Wattana um 16 Uhr auf, um gegen das Vorgehen des Ministeriums zu protestieren.

Die Aktivistin Nuttaa Mahattana unterstützte auf ihrer Facebook-Seite die Entscheidung des Ministers. Pornhub sei eine illegale Website in Thailand und eine Quelle krimineller Online-Aktivitäten.

Buddhipongse, der sich zu einer Kabinettssitzung in Phuket aufhielt, sagte am Dienstag, er mache seine Arbeit und werde nicht auf Kritiker reagieren. Viele Leute hätten sich beim Ministerium über die Website beschwert und einige hätten sogar gesagt, das Ministerium sei zu langsam, um Maßnahmen zu ergreifen.

Sobald Pornhub blockiert war, begannen in den sozialen Medien schnell Tipps für den Zugriff auf die Website zu kursieren.

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Oliver Harms 05.11.20 16:09
So wurde geltendes Recht umgesetzt.
Wer sich darüber aufregt,hat mit Sicherheit Probleme mit der Rechtsprechung Thailands
und sich nicht mit den Aktivitäten dieser Seite befaß,weil dann wäre bekannt,daß dort reale Vergewaltigungen,Spannervideos usw gezeigt werden.
Eben genau wie Nuttaa M. es angedeutet hatte.
Im übrigen wurde wie man in den Nachrichten bereits vorgestern lesen konnte nicht nur Pornhub gesperrt sondern diverse andere Anbieter auch.
Ling 05.11.20 16:08
Webseite gesperrt
Schön, dass es nichts Wichtigeres gibt.
Rudolf Lippert 05.11.20 16:08
Und wenn es nicht geholfen hat
So hat es doch wenigstens auch nicht geschadet.