Arbeitgeberpräsident warnt vor «Staatslöhnen»

​Mindestlohn-Pläne  

Der deutsche Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (R) nimmt an einem Parteitag der deutschen Sozialdemokraten (SPD) in Berlin teil. Foto: epa/Adam Berry
Der deutsche Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (R) nimmt an einem Parteitag der deutschen Sozialdemokraten (SPD) in Berlin teil. Foto: epa/Adam Berry

BERLIN: Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat im Streit über die von der Bundesregierung geplante Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro mit Kritik nachgelegt und vor «Staatslöhnen» gewarnt. Dulger sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur: «Die Politik muss sich entscheiden: Respektiert sie die Tarifautonomie und die Entscheidung der unabhängigen Mindestlohnkommission auf Grundlage der Tarifabschlüsse oder will sie Staatslöhne etablieren. Die Tarifautonomie hat maßgeblich zur Entwicklung unserer sozialen Marktwirtschaft, unserer volkswirtschaftlichen Leistung und unserer Sozialsysteme beigetragen.»

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro noch in diesem Jahr umsetzen. Er werde dazu in den kommenden Wochen einen Gesetzentwurf vorlegen, sagte der SPD-Politiker der dpa. «Wenn die Arbeitgeberverbände nicht wollen, dass der Staat eingreift, dann können und müssen sie bei der Tarifbindung ihre Hausaufgaben machen. Nur noch 48 Prozent der Beschäftigten sind tarifgebunden.»

«Tarifverträge haben teilweise auch an Attraktivität und Bindung verloren», sagte Dulger. «Das kann nicht bestritten werden.» Die Ursachen seien vielschichtig und hätten viel mit den politischen Rahmenbedingungen zu tun. «Staatslöhne und Staatslohnfestsetzung sind der wohl nachhaltigste Angriff auf werthaltige Tarifverträge. Sie verändern nicht nur die unmittelbaren Mindestlöhne, sondern verändern ganze Tarifgitter. Neben steigenden Preisen für Rohstoffe und Versorgungsengpässen wird nun auch die Lohnpreisspirale durch Staatslöhne angetrieben.»

Die Veränderung durch «Staatslöhne» sei schleichend, argumentierte Dulger. «Sie führt in der derzeitigen arbeitsmarktpolitischen Lage zur Produktionsverlagerung. So wie in der personalintensiven landwirtschaftlichen Produktion oder in der Gastronomie.» Die Unabhängigkeit der Mindestlohnkommission sei ein Weg zu mehr wirtschaftlicher und tarifvertraglicher Vernunft. «Der Mindestlohn darf nicht zum Spielball der Politik werden. Das ist nichts anderes als eine schallende Ohrfeige für Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände.» Dulger hatte die 12-Euro-Pläne der Regierung bereits als «grobe Verletzung der Tarifautonomie» kritisiert.

Derzeit liegt der Mindestlohn bei 9,82 Euro brutto pro Stunde. Er war zum 1. Januar um 22 Cent gestiegen. Die Anhebung auf 12 Euro haben sich SPD, Grüne und FDP in den Koalitionsvertrag geschrieben. Normalerweise folgen die Erhöhungsschritte den Vorgaben der Mindestlohnkommission, die mit Vertreterinnen und Vertretern von Arbeitgebern und Gewerkschaften besetzt ist.

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Leserkommentare

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Hans-Dieter Volkmann 17.01.22 19:40
Ole Bayern 17.01.22 17:50
Herr Bayern, wir sprechen mit verschiedenen Ansichten am wahren Problem vorbei. Das liegt sicherlich daran das Sie mehr die Marktwirtschaft und ich die soziale Marktwirtschaft favorisiere. Sozial wäre wenn die Politik Wohneigentum, nur selbst genutztes, in angemessenem Maße steuerbegünstigten würde. Das wäre sicherlich nicht im Sinne der großen Immo-Gesellschaften. Aber es wäre im sozialen Sinne der Geringverdiener. Faulheit und Ausnutzung des Sozialsystems gilt es zu verhindern. Das ist die Aufgabe des Staates. Der steuerliche Vorteil der heute gilt, ist wie Sie schreiben gut für eine bestimmte geringe Anzahl von Anlegern. Eine größere Anzahl von sozial schwachen Wohnungssuchende bleibt benachteiligt. Die freie Marktwirtschaft hat, weder in der Vergangenheit noch wird sie in der Zukunft, Gerechtigkeit schaffen.
Ole Bayern 17.01.22 17:50
Herr Volkmann ...
.... für Immo - Gesellschaften ist der Verkauf selbst immer steuerfrei , aber der Gewinn hieraus auch immer steuerpflichtig, wenn es aus dem Betriebsvermögen heraus veräußert wird.
Ja klar , die Steuerpolitik ist auch schon maßgebend , aber hierzu möchte ich bemerken , wenn dies nicht so wäre , hätten wir dann mehr Immobilien / Wohnungen ?
Es fehlen ja trotzdem Mio Wohnungen , insbesondere in den Städten in D.
Der steuerliche Vorteil ist eben auch ein Anreiz zu investieren und somit für Andere wiederum Arbeit zu schaffen ( Bauindustrie ) .
Bei Aktiengewinnen gab es auch mal eine Steuerfreiheit nach 12 Monaten , dann nach 10 Jahren und nunmehr, dank Pauschalbesteuerung ( Abgeltungssteuer ) überhaupt nicht mehr .
25 % Steuer plus Soli plus KSt sind nun immer fällig bei Gewinnen , und das ganz automatisch .
Aber letzendlich ist der freie Markt nie " irre " . Der Preis folgt dem Angebot und der Nachfrage , und das ist auch gut und richtig so.
Wie jeder hier weiß bin ich kein Freund des Sozialismus .
Ein sozial gerechter Kapitalismus ist, zur Zeit zumindest, daß einzig erfolgreiche Wirschaftsmodell .
Eigenverantwortung und Engagement stärken und fördern .... Faulheit , sowie Ausnutzung des sozialen Systems zu Lasten der Leistungsträger , bekämpfen und missbilligen.
Dies ist meine persönliche und politische Einstellung.

VG Ole
Ole Bayern 17.01.22 17:20
Herr Schettler ....Herr Scharf, Sie haben ja
... Beide recht.....nur erben kann man eben nur wenn der Erblasser verstirbt.
Der dann neue Millionar ( Erbempfänger ) tritt dann zahlenmäßig an dessen Stelle, somit werden es erstmal nicht mehr insgesamt, Und wenn man davon ausgeht, daß der Erblasser sein Vermögen ehrlich verdient hat, sehe ich kein Problem darin.
Und nicht zu vergessen ist die Erbschaftssteuer , welche gerade bei solch hohen Vermögen fast immer kommt. Unnd das sind so ca. immer an die 10 Mrd. € jährlich für den Staat.
Und diese Steuer kann bis zu 40 % vom Erbwert betragen, je nach Verwandschaftsgrad .
Zum Thema Aktienanlage - was ich ja so schätze - mal ein Beispiel mit wenig Geld zu einen Vermögen zu kommen. Wären Sie nur mal angenommen vor 25 Jahren zweimal weniger nach Thailand geflogen im gegenwert von je 2000 DM ( 1000 € ) und hätten Sie stattdessen diese 4000 DM in Apple Aktien investiert, dann hätten Sie heute ein Vermögen inkl Dividente von 1.510.000 EURO !!!!!!! bei Microssoft wären es immerhin immer noch 255.000 EURO und selbst beim besten deutschen Wert SAP wären es 216.000 EURO.
Also Sie sehen , auch mit " kleinen " Anlagen kann man doch ne Menge Geld verdienen .
Aber ich habe dies auch nicht zustande gebracht, keine Sorge, obwohl ich mal eine Menge Apple Akien besaß, die ich dann aber gleich mit kleinen Gewinn weiterverkauft hatte.
Keiner konnte um die Jahrtausendwende ahnen, das die Erfindung des Smartphones solch eine rasante Entwicklung genommen hätte.

VG und Allen ein Glück Auf , Ole
Hans-Dieter Volkmann 17.01.22 17:00
Ole Bayern 16.01.22 22:10 Millionär/ Erbschaft
Millionär sein ist nicht unbedingt ein Zeichen von Stärke, Willenskraft und Intelligenz. Diese Eigenschaften sind allerdings vorteilhaft. Erbschaften und die Steuerpolitik in D. spielen eine große Rolle. Ich will ihnen mal mein ganz persönliches Erlebnis als Beispiel vorstellen. Im Jahre 2010 Geld aus einer Erbschaft in Immobilien angelegt. Nach 10 Jahren im Besitz ist der Verkaufserlös steuerfrei. Ein krasses Beispiel von mehreren. 1 Zimmerwohnung in Frankfurt/M. Einkauf im Jahr 2010, 40.000,- Euro. Verkauf im Jahr 2020, 160.000,- Euro und das steuerfrei. Ist das etwa nicht irre? Meine Erkenntnis daraus, wenn man einmal auch nur etwas mehr Geld hat als man zum Leben braucht, kann man was daraus machen. Unfair finde ich allerdings die deutsche Steuerpolitik. Wieso ist der Immo-Erlös nach bestimmten Kriterien steuerfrei? Dadurch sind nur die großen Immobiliengesellschaften groß geworden ,nicht jedoch der kleine Mann mit Mindestlohn.
Guenter Scharf 17.01.22 15:20
Korrektur Mindedtlohnempfänger*innen
@Ole Bayern, 16.01.22, 16:00: 22: Ja, ich muss mich korrigieren. Jetzt habe ich die Zahlen für 2019 gefunden: 1,4 Mio. Männer und 800.000 Frauen, d. h. Insgesamt 2,2 Mio.
Die 8,6 Mio. beziehen sich darauf, wie viele Beschäftigte von einer Erhöhung des Mindestlohns auf 12 €/Std. profitieren würden, weil sie z. Z. weniger verdienen (2/3 Frauen).
Guenter Scharf 17.01.22 09:30
Millionäre durch Erbschaft
@Ole Bayern, 16.01.22, 16:10 und @Norbert Scheffler, 17.01.22, 07:20:
Ole: Reich werden durch ehrliche Arbeit?
In einer Befragungen von 160 deutschen Millionären als Vorbereitung für Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung gaben 60 % an, durch Erbschaft reich geworden zu sein. Da liegt Norbert Scheffler schon richtig.
Und in einer anderen Untersuchung über deutsche Vermögensmillionäre heißt es, 31 % seien durch Erbschaft, 28 % durch Erbschaft und Wirtschaftsunternehmen und 41 % durch eigenes Wirtschaften zu ihren Millionen gekommen.
Und wenn man Geld "arbeiten" lassen will (Börsenanlagen), muss man auch erst mal Geld haben, z. B. durch Erbschaft.
Stärke, Intelligenz und Willenskraft spielen also nicht DIE Rolle.
Ole Bayern 16.01.22 22:10
Herr Volkmann ...
.... was ist irre , wenn man durch ehrliche Arbeit / Handel , oder auch Börsenanlagen , oder wenn man ein begnadeter Künstler bzw. Sportler ist , zum Millionär wird.
Millionär werden ist auch ein Zeichen von Stärke , Intelligenz und Willenskraft, dies ist meine Überzeugung!
Und deshalb ist Dies - zumindest auch meiner Sicht - nicht als " irre " abzustempeln .

Aber mir ist natürlich auch klar , daß diese - meine - Meinung nicht auf Zustimmung eines Jeden trifft,
und ich dies auch akzeptiere !

VG Ole
Ole Bayern 16.01.22 22:00
Herr Scharf ....
ich habe auch mal nachgesehen im UNI - Web , weil es mich nun auch interessiert in " # Statista "

Hierzu folgender Auszug .....

" Die Statistik zeigt den Anteil und die Anzahl der Beschäftigungsverhältnisse mit einem Stundenlohn unter oder in Höhe des Mindestlohns (im Jahr 2019 lag dieser bei 9,19 Euro) sowie mit einem Stundenlohn über dem Mindestlohn in Deutschland im April 2019. Im April 2019 gab es in Deutschland ca. 1,95 Millionen Beschäftigungsverhältnisse, bei denen als Stundenlohn maximal der Mindestlohn vergütet wurden. Dies entsprach einem Anteil von 4,8 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland. "

Egal was nun stimmt , aber auch diese knapp 2 Mio Erwerbstätigen sollten schon 12 €/ Std als Minimum verdienen , wenn jetzt schon eine Sozi - Regierung am Ruder ist, dies ist auch meine Meinung.
Dies ist aber auch schon eine Steigerung der Löhne in dem Sektor von fast 30 % zum " alten " Mindestlohn. Somit wäre aber mal ein notwendiger Anfang gemacht .
Aber dies bedeutet auch Mehrkosten aus Lohn von rund 20.000.000.000 € für das BIP, und dies nur bei 2 Mio Beschäftigter und ca 3 € Lohnsteigerung / Stunde. Und dies wird natürlich auf Verbraucher von Waren und Dienstleistungen in Deutschland dann auch umgelegt . Das sollte jedem auch klar sein !
Und 20 Mrd € bedeuten rechnerisch dann Mehrkosten pro Bürger vom Kind bis zum Greis von ca . 230 € p.a.. ..... und ja Herr Volkmann zzgl. 7 % bzw. 19 % MwSt.

Dies gilt es immer auch mit zu bedenken .

VG Ole
Guenter Scharf 16.01.22 21:10
Zahl der Mindestlohnempfänger in Deutschlanf
@aole Bayern, 16.01.22, 18:30: Ich habe nochmals nachgeschaut. Es sind sogar 8,6 Mio. Beschäftigtr, die z. Z. Mindestlohn bekommen. Das sind abhängig Beschäftigte ohne Familienangehörige.
Ja, bei insgesamt rd. 45 Mio. ABeschäftigten sind das über 20 %.
Norbert K. Leupi 15.01.22 20:30
Mindetslohn 12 Euro ???
Unglaublich diese Minimallohn-Erhöhung ! Jetzt wird aber ein Porsche bestellt - eine Reise nach Hawai gebucht und so richtig gelebt ??? " Lacher - wenn es nicht zum Heulen wäre " !
Hans-Dieter Volkmann 15.01.22 19:40
Ole Bayern 15.01.22 19:10
Herr Bayern, trotz ihrer wirtschaftlichen Darstellung, die ja ein Minusgeschäft darstellt, gibt es in D. von Jahr zu Jahr immer mehr Millionäre. Ist das nicht irre ?
P.S. Die Vorsteuer abziehen, bitte nicht vergessen.
Ole Bayern 15.01.22 19:10
Herr Scharf , soeben ist mir zum Thema...
... noch eine Episode im Dez. mit meiner Tochter eingefallen. Sie ist eine junge Frau (27) und ging in München zum Frisör. Sie ließ allerhand machen ... Strähnchen usw. .. so wie es eben junge Frauen gerne mögen. Sie zahlte ca. 150 € für den Frisörbesuch. Sie kam dann zu mir, schimpfte wie ein Rohrspatz auf den Frisör - Chef er bereicherte sich unangemessen. Sie ist halt, trotz meiner Erziehung - 555-, rot - grün - abgedriftet, deshalb ihre Abneigung zu den Chefs.
Aber das sind ja viele junge Leute, solange Papa alles zahlt...egal.
Ich fragte sie, wie lange sie beim Frisör war ... sie sagte gut 3 Std, und eine Frisöse hat sie nonstop bedient.
Ich saß gerade im Büro und machte ihr mal grob die Rechnung auf.
Kosten Frisörladen : 3,5 Std Frisöse x 15 € = 52,50 € zzgl 90 % Sozialkosten 47,25 € = Pers.- kosten 100 €
-Miete Laden in München mind. 30 / m² bei 200 m ² = 6 ' € / Monat, also ca. 10 € / Besuch
-Geräte , Ausstattung usw . 5 € / Besuch , Summe bis hierher 115 €
-Kalkulierte Auslastung Laden inkl. Empfang 90 % ,Stillstand 10 % somit 11,50 €/ Besuch ,nun 126,50 € ,
-15 % Wagnis und Gewinn für Chef 19 € / Besuch - Summe nun 146 € .
- und nun kommt Vater Staat mit 19 % MwSt noch hinzu 27,74 € = Summe somit 174 € für den
Frisörtermin.
Sie ist mit 150 € also billig davongekommen. Sie glaubt mir dies zwar bis heute nicht, aber egal.

Übrigens, in D muß ein AN ca.6 Std. arbeiten um sich selbst eine Std. einen Elektriker leisten zu können.

Ist Dies nicht irre ??

Ole
Ole Bayern 15.01.22 18:20
Herr Scharf ....
... 8 Mio kann sein , glaube ich aber nicht , oder man zählt alle beteiligten Familienmitglieder mit . Dann eventuell ja . 8 Mio AN würde bedeuten ... 20 % der in D beschäftigten AN würden um den Mindestlohn verdienen . Das glaube ich nicht !

Aber ok ...12 € halte ich ja auch für richtig , keine Frage . Nur Augenmaß halten in Lohnfragen ist auch angesagt , sonst heizt es die Inflation immer weiter an . Hierbei ist Keinem geholfen , sollte sich die Inflationsspirale sich erst mal richtig zu drehen beginnen .

VG Ole
Guenter Scharf 15.01.22 18:00
Wer hat Anspruch auf Mindestlohn?
@Ole Bayern, 15.01.22, 16:00: Diverse Schätzungen, wer von dem neuen geplanten Mindestlohn von 12 €/Std. profitieren würde, liegen bei mindestens 8 Mio. Menschen. Das sind schon ganz schön viele - auch wenn's in Oberbayern anders sein mag.
Betroffen sind ja ganze Branchen: Logistik/Paketlieferdienste, Friseurhandwerk, Reinigungsdienste, etc.
Ole Bayern 15.01.22 16:00
Thema Mindestlohn , Herr Scharf hat zumindest ..
...in Einem recht. Der Mindestlohn sollte eine Inflationsanhebung, z.B. 5 % bekommen. Denn gerade die, welche Mindestlohn tatsächlich bekommen sind auf jeden Cent angewiesen. Aber meiner Meinung nach wird das Thema Mindestlohn in D zu sehr thematisiert und politisiert. Wer bekommt den von den AN " nur " den Mindestlohn ? ...ich denke real die Allerwenigsten. Bei uns in Oberbayern kenne ich Niemanden (weder Putzfrauen, Sicherheitsleute o. Reinigungspersonal usw.), welche zum Mindestlohn beschäftigt sind.
Vielleicht Studis in Aushilfsjobs bekommen um die 10 € / Std., aber dann meistens netto / netto, da geringbeschäftigt .
Ich persönlich würde mich schämen, einen Angestellten Mindestlohn zu bezahlen. Selbst unsere Putzdame erhält zumindest den Bauwerker - Mittellohn ... ca. 16 € / Stunde. Und bevor die Herren aus der CH wieder die Trommeln rausholen und einen Vergleich zur CH ziehen, ja ich weiß, dies ist auch nicht zu viel, aber die Lebenshaltungskosten sind eben auch viel geringer .
Aber die " Roten " sollen nur weiter brüllen nach hohen Löhnen...immerzu bitte.
Hierzu mal ein Beispiel: Ein EFH kostet derzeit bei uns mit ca. 120 - 130 m ² WF, konventionell gebaut ca. 250 - 300´€ .
Die Materialpreissteigerungen 2021 sind sicherlich den Meisten bekannt. (z.B. Stahl zu 2019 ca. 200 % Mehrkosten) Der reine Lohnanteil gewerkübergreifend liegt bei ca 35 - 45 % der Bausumme... 10 % mehr
Lohn sind dann ..? Wenn Bauherren bereit sind dies dann auch zu zahlen, ok für mich !

VG Ole
Guenter Scharf 15.01.22 14:30
Lohnentwicklungen
@Bernd Lange, 11.01.22, 21:50: Lesen und rechnen Sie mal richtig scharf was über die Lohnentwicklung. Dann werden Sie wissen, dass die von Ihnen unterstellten/befürchteten Lohnsteigerungen von 12 auf 15 und dann 19 €/Std. (25 bzw. 26 %) innerhalb von 3 Monaten nach der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von 12 € hanebüchen sind - selbst wenn in Branchen mit höheren Löhnen kräftige Tariflohnerhöhungen erfolgen sollten (Lohnabstandsgebot).
Im Jahr 2021 sind die Tariflöhne um 1,6 % gestiegen - wegen des coronabedingten Wirtschaftsabschwungs sehr wenig. In den Jahren 2010-2020 waren es jährlich maximal 4 %. Da muss wohl wieder ein Jahrzehnt verstreichen, damit Lohnsteigerungen von 25 bzw. 26 % zustande kommen - nicht aber 3 Monate.
Bernd Lange 11.01.22 21:50
@Herr Scharf
lesen Sie bitte--und denken Sie scharf!!--wenns geht-!!!!!!!!!!!!der Abstand zischen den Lohngruppen wird auf zeit bleiben- die höheren Leistungsklassen werden nachfordern!
jaagen chon 11.01.22 21:00
Heil sagt?
Dieses Bild koennte man auch anders deuten.
Ganz schoen ungluecklich.
Guenter Scharf 11.01.22 20:20
Steigerung der Mindestlöhne
@Bernd Lange, 11.01.22, 18:40: Wer redet denn davon, dass es nach Erhöhung des Mindestlohns auf 12 € schon 3 Monate später eine Erhöhung auf 15 € geben wird? Wohl nur Sie.
So stark ist die Inflation ja nicht (z. Z. 5 %), aber ein Inflationsausgleich beim Mindestlohn wäre schon sinnvoll.
Bernd Lange 11.01.22 18:40
12.00 € 25 % mehr-
und die jetzt 12 € kriegen
kriegen in nem viertel Jahr 15€ und die dann 19,00€ Inflation lässt grüssen!
Guenter Scharf 11.01.22 14:00
Produktionsverlagerung in der Gastronomie?
Produktionsverlagerung in der Gastronomie wegen höherem Mindestlohn? Da werden also Restaurantbesucher ins Ausland fahren - wer's glaubt wird seelig. Und wo einer ist Arbeitgeberpräsident!!!