Mindestens eine tote Lehrerin bei Messerangriff in Schule

Schüler, der mit einem Messer angreift, tötet einen Lehrer und hinterlässt fünf Verletzte in Sao Paulo. Foto: epa/Isaac Fontana
Schüler, der mit einem Messer angreift, tötet einen Lehrer und hinterlässt fünf Verletzte in Sao Paulo. Foto: epa/Isaac Fontana

EL CARMEN: Bei einem bewaffneten Angriff im Nordosten von Kolumbien sind mindestens neun Militärmitglieder ums Leben gekommen. «Ich lehne den Angriff auf den Armeetrupp in Catatumbo gänzlich ab, bei dem sieben Soldaten und zwei Unteroffiziere von denjenigen ermordet wurden», die dem Frieden und dem Volk fernstünden, schrieb der Präsident des südamerikanischen Landes, Gustavo Petro, am Mittwoch auf Twitter. Petro berief ein Team ein, um mit der linken Guerilla-Organisation ELN zu verhandeln.

«Ein Friedensprozess muss ernsthaft und gegenüber der kolumbianischen Gesellschaft vertretbar sein», schrieb der kolumbianische Präsident auf Twitter. Die Regierung und die ELN-Guerilla hatten bei Verhandlungen in Mexiko-Stadt im März eine Friedensagenda vereinbart. Die Attacke mit Sprengstoff und Gewehrfeuer in der von Gewalt geprägten Grenzregion zu Venezuela ging nach kolumbianischen Medienberichten auf die ELN-Guerilla zurück.

Kolumbiens erster linker Präsident Petro hatte Ende vergangenen Jahres noch mitgeteilt, seine Regierung habe mit mehreren bewaffneten Gruppen eine Waffenruhe bis Ende Juni vereinbart, darunter auch mit dem ELN. Den Waffenstillstand mit der linken Guerilla-Organisation suspendierte die Regierung jedoch bereits nach wenigen Tagen vorerst wieder. In der vergangenen Woche setzte sie auch den Waffenstillstand mit der mächtigen Drogenbande «Clan del Golfo» (Golf-Clan) nach einem Gewehrangriff auf Polizeikräfte aus.

Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220.000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Die Sicherheitslage hat sich nach dem Friedensabkommen 2016 zwischen der Regierung und der größten Rebellengruppe Farc verbessert, Teile des Landes werden aber immer noch von illegalen Gruppen kontrolliert.

Ex-Guerillero Petro versprach bereits im Wahlkampf, Gespräche mit allen bewaffneten Gruppen aufzunehmen, um einen umfassenden Frieden zu erreichen. Gegner fordern nun eine Kursänderung. «Welche größere Farce könnte es geben, als von Frieden zu sprechen, während sie entführen und morden?», fragte etwa die Senatorin María Fernanda Cabal von der rechtskonservativen Partei «Centro Democrático».

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