Mindestens acht Tote bei Explosionen in Gefängnis

YANGON: Bei Explosionen in einem Gefängnis in Myanmar sind am Mittwoch mindestens acht Menschen gestorben. Die Detonationen ereigneten sich in einem Wartebereich für Besucher, wie ein Anwalt, der zum Zeitpunkt selbst vor Ort war, der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Örtlichen Medienberichten zufolge sind unter den Toten mindestens drei Gefängnismitarbeiter und fünf Angehörige von Häftlingen. Zudem gebe es mehrere Verletzte. Das Militär sei vor Ort, um die Lage zu untersuchen, hieß es.

Das Insein-Gefängnis in Myanmars früherer Hauptstadt Yangon (früher: Rangun) ist für seine Foltermethoden berüchtigt. Nach Medienberichten befinden sich dort knapp 10.000 Menschen in Haft. In der Vergangenheit waren Berichte über Misshandlungen, sexuelle Übergriffe sowie überfüllte und unhygienische Zustände bekannt geworden. Seit dem Militärputsch in dem südostasiatischen Land werden dort auch viele politische Häftlinge festgehalten. Ende Juli hatte die Militärjunta vier inhaftierte pro-demokratische Aktivisten hinrichten lassen, darunter war auch ein bekannter Hip-Hop-Künstler.

Seit dem Putsch Anfang Februar 2021 und der Entmachtung von De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi regiert die Junta mit eiserner Faust. Das Militär geht hart gegen jeden Widerstand vor. Nach Angaben der gemeinnützigen Organisation für politische Gefangene AAPP sind bereits mehr als 2360 Menschen getötet und mehr als 15.800 Menschen festgenommen worden.

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