KOPENHAGEN: Immer wieder wurden zuletzt Teenager aus Schweden angeheuert, damit sie für Kriminelle in Dänemark schwere Straftaten begehen. Die dänischen Behörden bringen nun zwei Jugendliche vor Gericht.
Nach einer Häufung von schweren Straftaten junger Schweden in Dänemark kommen zwei Minderjährige vor Gericht. Die zuständige Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen zwei schwedische Teenager wegen versuchter Tötungsdelikte erhoben. Einem 15-Jährigen wird vorgeworfen, im April mit dem Zug nach Dänemark gekommen zu sein und im Kopenhagener Vorort Brøndby versucht zu haben, ein oder mehrere Mitglieder einer Bandengruppierung zu erschießen. Ein 16-Jähriger wird in dem zweiten Fall beschuldigt, ebenfalls im April nach Kopenhagen gereist zu sein, um ein Attentat zu verüben.
Glücklicherweise sei keine der Taten ausgeführt worden, erklärte Sonderermittler Andreas Emil Christensen. Er glaubt, vor Gericht beweisen zu können, dass die beiden Jugendlichen nach Kopenhagen gekommen sind, um zu töten. Damit drohten ihnen trotz ihres jungen Alters lange Haftstrafen, so Christensen. Der 16-Jährige soll im November vor Gericht kommen, bei dem 15-Jährigen ist der Zeitrahmen noch nicht klar.
Mehrere junge Schweden in Untersuchungshaft
In einem dritten Fall rechnet die Anklage außerdem mit einem Geständnis. Dabei geht es um einen 19-jährigen Schweden, der im Juni hinter einer Handgranaten-Explosion vor einem Schmuckgeschäft in Kopenhagen stecken soll. Darüber hinaus ermittelt die Kopenhagener Polizei noch zu einer ganzen Reihe an Gewalttaten, nach denen junge Schweden in Untersuchungshaft sitzen.
Schweden hat seit Jahren ein großes Problem mit kriminellen Gangs. Die Banden rekrutieren in zunehmendem Maße junge Teenager, die für sie dann schwere Straftaten verüben. Dieses Problem war in den vergangenen Monaten nach Dänemark übergeschwappt, wo rivalisierende Gangs junge Schweden angeheuert haben, um in einem anhaltenden Bandenkonflikt Gewalttaten gegen Bezahlung für sie zu begehen. Dänemarks Justizminister Peter Hummelgaard warnte daraufhin vor «schwedischen Zuständen» in seinem Land.