DAKAR: Immer mehr Schulen in West- und Zentralafrika schließen aufgrund von Gewalt. Es gibt aber auch einige Lichtblicke.
Rund 2,8 Millionen Kinder in West- und Zentralafrika können aufgrund von Konflikten nicht zur Schule gehen. Mehr als 14.000 Schulen waren nach UN-Zahlen im zweiten Quartal 2024 in den 24 Staaten der Region zwischen der Sahara und dem Kongo-Becken geschlossen. Das sind rund 1.000 Schulen mehr als im Vorjahr. Vor allem Burkina Faso und Mali sowie Kamerun und die Demokratische Republik Kongo sind betroffen, wie die Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council (NRC) anlässlich des Welttags zum Schutz der Bildung vor Angriffen betonte.
In Konfliktgebieten greifen Rebellen Schulen an oder entführen Kinder oder Lehrer. Islamistische Gruppen wie die berüchtigte Boko Haram in Nigeria kämpfen zudem prinzipiell gegen staatliche Bildung. «Die absichtlichen Angriffe auf Schulen und die systematische Verweigerung von Bildung aufgrund von Konflikten sind eine echte Katastrophe», sagte NRC-Regionaldirektor Hassane Hamadou.
In der Demokratischen Republik Kongo mussten allein seit Jahresbeginn 1.457 Schulen schließen. In Mali, Burkina Faso und der Zentralafrikanischen Republik hätten einige zuvor wegen Gewalt geschlossene Schulen allerdings wieder öffnen können.
Neben den Schulschließungen in Folge von Gewalt hindern auch soziale und wirtschaftliche Faktoren viele Kinder am Schulbesuch. Insgesamt besuchen den UN zufolge aktuell 57 Millionen Kinder in West- und Zentralafrika im Alter zwischen 5 und 14 Jahren keine Schule.