BANGKOK: Die Diskussionen um die jährliche Militärumstrukturierung in Thailand nähern sich ihrem Höhepunkt. Der stellvertretende Premierminister und Verteidigungsminister Phumtham Wechayachai bestätigte am Mittwoch (18. September 2024), dass die Liste der Kandidaten für die diesjährige Umbesetzung noch in dieser Woche finalisiert werde. Dieser Schritt folgt auf anhaltende Spekulationen und Gerüchte über bereits getroffene Entscheidungen bezüglich der Positionen im Militär.
Nach Informationen aus Verteidigungskreisen hatte General Sanitchanog Sangkachantra, der ständige Verteidigungsminister, dem Premierminister Paetongtarn Shinawatra am Dienstagabend (17. September 2024) eine Liste der leitenden Kandidaten vorgelegt. Diese Liste sei zuvor von Minister Phumtham geprüft worden.
Im Zentrum der Debatte steht die mögliche Ernennung von Admiral Jirapol Wongwit zum Chef der Marine. Admiral Wongwit, der als Sonderberater der Marine dient und seine Ausbildung an der Marineschule Mürwik in Deutschland absolvierte, würde bei seiner Bestätigung eine langjährige Tradition brechen. Er wäre der erste Marinechef, der nicht die Königliche Thailändische Marineakademie in Samut Prakan absolvierte.
Die Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die zukünftige Auswahl von Marinechefs haben, indem sie den Weg für Absolventen lokaler oder ausländischer Marineakademien öffnet. Zudem könnten bisherige Voraussetzungen, wie etwa die Position des stellvertretenden Marineattachés im Ausland oder als Kommandeur einer Marinekampfeinheit, an Bedeutung verlieren.
Auf Nachfrage, wie er den Widerstand gegen die Ernennung von Admiral Wongwit innerhalb der Marine und des Verteidigungsausschusses bewerte, betonte Phumtham, dass der Prozess auf Prinzipien, Vernunft und Eignung basiere. „Wenn klare Erklärungen vorliegen, sollte es keine Probleme geben“, fügte der Verteidigungsminister hinzu.
Die endgültigen Entscheidungen stehen noch aus, und der Minister verwies darauf, dass die Listen für die Marine und die Armee noch nicht abgeschlossen seien. Er zeigte sich jedoch überzeugt von der Disziplin und Professionalität der beteiligten Akteure und betonte, dass der Abschluss des Prozesses unmittelbar bevorstehe.