Militärische Ausrüstung für Flughafen Heathrow nach Drohnen-Alarm

Foto: epa/Andy Rain
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LONDON (dpa) - Europas größter Flughafen Heathrow wird mit Hilfe militärischer Ausrüstung vor weiteren Drohnen geschützt. Das bestätigte eine Sprecherin des britischen Verteidigungsministeriums am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in London. Details wollten aber weder sie noch Scotland Yard nennen. Heathrow gehört zu den wichtigsten Drehkreuzen weltweit.

Nur drei Wochen nach dem Verkehrschaos am Londoner Flughafen Gatwick waren am frühen Dienstagabend auch in Heathrow wegen einer Drohnen-Sichtung für etwa eine Stunde alle Abflüge gestoppt worden. Nach Polizeiangaben wurde eine umfassende Suche im Umfeld des Londoner Flughafens eingeleitet, um die Verantwortlichen zu finden.

Drohnen hatten den Airport Gatwick, den zweitgrößten in Großbritannien, kurz vor Weihnachten gleich mehrere Tage lahmgelegt. Mehr als 100 Zeugen - darunter Piloten und Polizisten - hatten die Drohnen dort gesichtet. Etwa 1.000 Flüge wurden aus Sicherheitsgründen gestrichen oder umgeleitet. Betroffen waren damals 140.000 Passagiere. Die verantwortlichen Täter wurden bislang nicht gefasst.

Aus dem Vorfall in Gatwick hatte die Regierung Konsequenzen gezogen. So sollen zum Beispiel der Polizei mehr Befugnisse übertragen werden, um Drohnen suchen, zu Boden zwingen und beschlagnahmen zu können. Zudem werden die Sperrzonen um Airports, in denen Drohnen-Flüge verboten sind, auf einen Radius von ungefähr fünf Kilometern ausgedehnt. Ab kommenden November sollen Drohnen-Besitzer in Großbritannien gesetzlich verpflichtet sein, sich zu registrieren.

Auch in Deutschland haben Zwischenfälle mit Drohnen zugenommen: Laut der Deutschen Flugsicherung wurden bis einschließlich November 152 Fälle gemeldet, bei denen Verkehrsflieger durch Drohnen behindert wurden, die gefährlich nah an Flughäfen oder auf der Strecke auftauchten. Für Dezember liegen noch nicht alle Zahlen vor. Im bisherigen Rekordjahr 2017 waren es nur 88 Fälle gewesen.

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