​Anschlag an jüdischem Feiertag vereitelt

Spannungen in der Altstadt von Jerusalem während des jüdischen Feiertags Schawuot. Foto: epa/Atef Safadi
Spannungen in der Altstadt von Jerusalem während des jüdischen Feiertags Schawuot. Foto: epa/Atef Safadi

TEL AVIV: Ein Anschlag auf Einwohner einer israelischen Siedlung im Westjordanland am jüdischen Feiertag Schawuot ist nach Militärangaben vereitelt worden. Ein Palästinenser sei am Freitag in die Siedlung Tene Omarim am Südrand des Westjordanlands eingedrungen und habe versucht, einen Zivilisten mit einem Messer zu verletzen. Der Angreifer sei getötet worden, teilte ein israelischer Armeesprecher mit. Israelische Medien berichteten, er sei von einem Wachmann erschossen worden.

Nach israelischen Medienberichten hatte der Mann versucht, Betende anzugreifen, die sich zum Schawuot-Gebet in der örtlichen Synagoge aufhielten. Schawuot (hebräisch für Wochen) wird 50 Tage, also sieben Wochen, nach dem Pessachfest gefeiert. Es gilt als Vorgänger des christlichen Pfingsten.

Es gab am Freitag auch Berichte über Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser. In der Nähe von Ramallah hätten Siedler mehrere Autos in Brand gesetzt und Landwirte attackiert, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Herbeigerufene israelische Soldaten hätten Schüsse abgegeben, ein Palästinenser erlitt dabei nach Angaben des Gesundheitsministeriums eine lebensgefährliche Kopfverletzung. Ein Armeesprecher sprach dagegen von Konfrontationen beider Seiten. Die EU-Vertretung in den palästinensischen Gebieten äußerte sich «erschüttert über die Siedlergewalt gegen Palästinenser». Diese habe nach UN-Informationen zugenommen.

Die Sicherheitslage in Israel und den palästinensischen Gebieten ist seit langem extrem angespannt. Immer wieder kommt es im Westjordanland zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und dem israelischen Militär. Die Armee führt dort seit einer Anschlagsserie auf Israelis, die vor mehr als einem Jahr begann, vermehrt Razzien durch. Seit Beginn des Jahres wurden 117 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 17 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen ums Leben.

Israel hat während des Sechstagekrieges 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser fordern die Gebiete dagegen für einen eigenen Staat - mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

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