Mexiko will Impfungen in US-Grenzgebiet vorantreiben

Foto: epa/Sashenka Gutierrez
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MEXIKO-STADT: Mexiko will gespendeten Impfstoff aus den USA an der gemeinsamen Grenze einsetzen, um diese möglichst bald wieder öffnen zu können. Die USA haben angekündigt, 25 Millionen Impfdosen an andere Länder zu spenden - der südliche Nachbar soll davon gut eine Million Dosen des Vakzins von Johnson & Johnson bekommen. Damit will Mexiko zunächst ein Drittel der Menschen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren impfen, die in den Gemeinden an der US-Grenze leben, wie Außenminister Marcelo Ebrard am Freitag mitteilte.

Insgesamt leben im Grenzgebiet auf mexikanischer Seite rund 7,75 Millionen Menschen. Bis Ende Juni will Mexiko dort nach Ebrards Angaben in etwa auf denselben Anteil an Geimpften kommen wie in den USA, damit der Grenzverkehr wieder aufgenommen werden könne.

Die rund 3200 Kilometer lange Grenze zwischen den Nachbarn ist für den nicht-essenziellen Landverkehr seit dem 21. März 2020 wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Das hat laut Ebrard sehr schwere Auswirkungen auf Wirtschaft, Handel und Personenverkehr gehabt. Auf der mexikanischen Seite der Grenze gibt es viele Montagebetriebe für den Export in die USA - Mexikos wichtigsten Handelspartner. Zudem arbeiten oder studieren Tausende Menschen, die dort leben, in den USA. Der Flugverkehr zwischen den beiden Nachbarn wurde in der Pandemie nie unterbrochen.

In Mexiko, wo rund 126 Millionen Menschen leben, sind inzwischen gut zehn Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft - in den USA sind es etwa 41 Prozent. Viele Mexikaner, die es sich leisten konnten, sind in die USA gereist, um sich dort impfen zu lassen. Mexiko hat nach offiziellen Zahlen weltweit die viertmeisten Todesfälle in der Pandemie registriert. Die Dunkelziffer dürfte äußerst hoch sein.

Der Impfstoff von Johnson & Johnson, der seine volle Wirkung bereits nach einer Dosis entfaltet, wurde vergangene Woche als insgesamt siebtes Präparat in Mexiko zugelassen.

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