Mexiko erwägt Auslieferungsgesuch gegen El-Paso-Schützen

Foto: epa/Erik S. Lesser
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EL PASO (dpa) - Nach dem Massaker in einem Ladenkomplex im texanischen El Paso mit mindestens 20 Toten erwägt Mexiko ein Auslieferungsgesuch gegen den mutmaßlichen Schützen. «Wir werten diese Tat als einen Terroranschlag auf die mexikanisch-amerikanische Gemeinde und die mexikanischen Landsleute in den Vereinigten Staaten», sagte Mexikos Außenminister Marcelo Ebrard am Sonntag.

Am Samstag hatte ein Schütze in einem Einkaufszentrum in der Grenzstadt El Paso das Feuer eröffnet. Unter den 20 Todesopfern waren nach Angaben des mexikanischen Außenministeriums auch sechs Mexikaner. El Paso liegt direkt an der Grenze zu Mexiko, gegenüber der Stadt Ciudad Juárez. Viele Mexikaner kreuzen täglich die Grenze, um in den USA zu arbeiten oder einzukaufen. Zudem leben viele Mexikaner in der Grenzstadt.

Die Ermittler in den USA stuften das Massaker als inländischen Terrorismus ein. Die Generalstaatsanwaltschaft erwägte eine Anklage wegen Hassverbrechen gegen den Verdächtigen. Zuletzt wurde noch geprüft, ob er vor der Tat ein «Manifest» verfasste, das im Internet gefunden wurde. In dem Pamphlet hieß es unter anderem: «Dieser Angriff ist eine Antwort auf die hispanische Invasion in Texas.»

Die mexikanische Generalstaatsanwaltschaft prüfe, ob sie Anzeige wegen Terrorismus gegen Mexikaner in den USA erstatte, sagte Ebrard. Dadurch würden die mexikanischen Strafverfolgungsbehörden Zugang zu den Ermittlungen in den USA erhalten. Zudem werde die Regierung rechtliche Schritte gegen denjenigen einleiten, der dem mutmaßlichen Täter die Tatwaffe verkauft hat, kündigte der Außenminister an.

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