Metro-Anschlag in St. Petersburg: Drahtzieher muss ins Straflager

Foto: epa/ Anatoly Maltsev
Foto: epa/ Anatoly Maltsev

ST. PETERSBURG (dpa) - Rund dreieinhalb Jahre nach dem Terroranschlag auf die U-Bahn in St. Petersburg mit 15 Toten hat ein russisches Gericht den Drahtzieher zu lebenslanger Haft im Straflager verurteilt.

Der Mann habe die Tat federführend geplant und organisiert, urteilte ein Richter in der Ostsee-Metropole am Dienstag. Zudem müssten zehn weitere Mitorganisatoren zwischen 19 und 28 Jahre im Straflager verbüßen. Sie sollen hohe Geldsummen an die Angehörigen und den Metrobetreiber als Schadenersatz zahlen.

Bei dem Anschlag in der Millionenstadt waren im April 2017 auch Dutzende Menschen verletzt worden. Ein 22 Jahre alter Mann hatte eine Bombe in einem fahrenden Zug gezündet und war selbst bei der Explosion getötet worden. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte sich damals zu der Tat bekannt.

Die Verurteilten bezeichneten die verkündeten Strafen als extrem. Sie wollten deshalb Berufung gegen die Entscheidung einlegen, meldete die Agentur Interfax.

Die russischen Behörden gehen seit dem Anschlag besonders hart gegen mutmaßliche Terroristen vor. Alleine in diesem Jahr sind nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes FSB 32 Menschen bei Anti-Terror-Einsätzen getötet worden. Zudem wurden mehr als 240 Kämpfer sowie rund 600 Komplizen festgenommen, wie FSB-Chef Alexander Bortnikow am Dienstag mitteilte.

In Südrussland und besonders im Nordkaukasus kämpfen kriminelle Banden sowie Islamisten gegen die Zentralregierung. Auch der IS rekrutiert in dieser Region verstärkt Anhänger.

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