Messerstecher attackiert auf Samui Touristen

Deutscher und Schweizer schwer verletzt – Täter (36) ist gefasst

Im Bild der überwältigte Täter bei seiner Festnahme. Foto: Tourist Police Koh Samui
Im Bild der überwältigte Täter bei seiner Festnahme. Foto: Tourist Police Koh Samui

KOH SAMUI: Ein südthailändischer Täter hat am Wochenende auf der bekannten thailändischen Ferieninsel mehrere Touristen an einem Bergtempel nahe des internationalen Flughafens Samui sowie in der Nähe des Big Buddha in Bangrak mit einem Messer attackiert. Drei der Opfer wurden bei dem Angriff schwer verletzt.

Der deutsche Urlauber Hans Peter L. (53) erlitt lebensbedrohliche Unterleibsverletzungen – er war erst eine Stunde zuvor mit seiner Frau auf der Insel angekommen. Tags darauf wurde der Günzburger mit einem Notflug von Koh Samui ins Bangkok Hospital in die thailändische Hauptstadt überführt. Dort liegt er zur Stunde auf der Intensivstation – befindet sich glücklicherweise außer Lebensgefahr. Er soll am Wochenende zurück nach Deutschland gebracht werden.

Schweizer Langzeitresident war das erste Opfer

Der Schweizer Rentner Egon S.erlitt eine schwere Stichverletzung am rechten Arm. Foto: Privat
Der Schweizer Rentner Egon S.erlitt eine schwere Stichverletzung am rechten Arm. Foto: Privat

Am Freitag, kurz vor Mittag, war zunächst der Schweizer Rentner Egon S. (59) Opfer des aggressiven einheimischen Messerstechers geworden. Der Berner hatte die goldene Pagode auf dem Khao Hua Jook in Chaweng besucht und war auf dem Rückweg mit seinem Motorroller, als er wie aus heiterem Himmel von dem Täter angegriffen wurde. Trotz seinem von der scharfen Klinge durchbohrten rechten Arm, gelang es ihm, in einen Wassergraben zu springen und so vermutlich sein Leben zu retten.

„Bei der Abfahrt von der Pagode verfolgte mich plötzlich der unbekannte dunkle Asiate und schrie mich wütend an: ‚No Photo, no Photo!‘“ – schildert Egon S. die bangen Minuten. Dann habe der Thai sofort mit einem langen Messer auf ihn eingestochen und seinen rechten Handballen durchstoßen. Er habe gar keine Fotos geschossen und auch keine Kamera mit sich geführt.

Der Schweizer Rentner befand sich mit seinem Motorrad auf dem Rückweg vom Khao Hua Jook in Chaweng, als er von dem Einheimischen attackiert wurde. Foto: Privat
Der Schweizer Rentner befand sich mit seinem Motorrad auf dem Rückweg vom Khao Hua Jook in Chaweng, als er von dem Einheimischen attackiert wurde. Foto: Privat

Der dritte überfallene Tourist war der russische Staatsbürger Ivan S. (34), der ebenfalls beim Big Buddha an der Hauptstraße Stiche in den Unterleib und Bauch davontrug. Alle Opfer seien registriert und rundum betreut worden, teilte die Polizeidirektion Chaweng-Bophut auf Nachfrage vom FARANG mit. Der Sachbearbeiter, Oberstleutnant Akkachaiy, sagte, der aus der südthailändischen Provinz Surat Thani stammende Angreifer Nungwanit B. habe sich in psychiatrischer Behandlung befunden und sei behördenbekannt.

Als Mitarbeiter der Tourist Police Koh Samui gegen 14.30 Uhr nach der dritten Messerattacke ausrückten, wurden auch sie von dem tobsüchtigen 36-Jährigen attackiert. Sie konnten Banmod nach einem Handgemenge überwältigen und in Gewahrsam nehmen. Informationen der Tourist Police zufolge hat der mutmaßliche Täter alle drei Übergriffe gestanden. Er ist von einem der Opfer auch zweifelsfrei identifiziert worden.

Krankenhaus meldete Stichwunde nicht der Polizei

Egon S., Langzeiturlauber aus dem Kanton Bern, ist einen Tag nach dem Überfall auf eigene Kosten nach Bangkok geflogen und wurde erfolgreich an der Hand operiert. Das Messer hatte alle seine Sehnen durchtrennt. Enttäuscht ist Egon S. von der Notaufnahme im Krankenhaus Samui International. Dort habe man trotz seiner Schilderungen und Verletzungen nicht die Polizei eingeschaltet. „Vielleicht hätten die beiden Folgetaten durch ein schnelleres Eingreifen verhindert werden können“, bedauert Egon S.

Die Ermittler der Royal Thai Police Chaweng zeigten sich ebenfalls wenig erbaut von der Nachlässigkeit der Krankenhaus-Mitarbeiter. Weshalb die Stichverletzung des Schweizers nicht sofort und automatisch an die Polizei gemeldet worden seien, ist Tatbestand einer gesonderten Untersuchung, sagte ein Sprecher der Touristenpolizei Koh Samui.

Dennoch wurde durch den schnellen Einsatz der Tourist Police am Big-Buddha-Areal Schlimmeres verhindert. Banmod sitzt jetzt im Provinzgefängnis Koh Samui ein. Auf ihn wartet eine Anklage wegen dreifachen versuchten Mordes mit schwerer Körperverletzung. Weshalb er gezielt Ausländer angegriffen hatte, konnte noch nicht zweifelsfrei geklärt werden und ist Gegenstand der laufenden Ermittlung.

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Leserkommentare

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Thomas Thoenes 23.01.20 22:34
Für mich immer noch die beste Lösung
wenn solche Täter beim Eintreffen der Polizei so sehr Widerstand leisten, das sie aus Notwehr erschossen werden. Man erfährt zwar nie den Grund für ihre Taten aber spart ne Menge Zeit und Geld sich mit solchen Irren weiter zu beschäftigen. Klappt in Brasilien ganz gut.
Hardy Kromarek Thanathorn 23.01.20 14:38
Ein Irrer mehr!!!
Ja was macht man mit solchen Menschen?! Umgebracht hat Er noch keinen! Dann ab in die Klappsmühle-mit Medikamenten zu dröhnen und nie wieder raus lassen!!!
Ingo Kerp 23.01.20 13:15
Der Täter war in psychiatrischer Behandung und polizeibekannt. Hat aber keine durch ihn erfolgte Attacke verhindert. Bleibt zu hoffen, auch im Sinne der Verletzten, das er nicht mehr in der Oeffentlichkeit erscheint.