Merkel und Putin telefonieren wegen Idlib

Foto: epa/Alexei Nikolsky
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MOSKAU: Kanzlerin Angela Merkel hat wegen der Spannungen um die nordsyrische Rebellenhochburg Idlib mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert.

Dabei hätten beide Politiker die Hoffnung geäußert, dass es bei dem Treffen Putins mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Ergebnisse für eine Lösung des Konflikts gebe. Das teilte der Kreml am Dienstag in Moskau mit. Ein Regierungssprecher in Berlin bestätigte das Telefonat. Das Treffen Erdogans mit Putin ist an diesem Donnerstag in Moskau geplant.

Russland steht in dem Konflikt an der Seite des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Die Türkei unterstützt dagegen in der Region Rebellen, darunter islamistische Gruppen.

Russland und die Türkei verhandelten zuletzt auch auf Ebene der Außen- und der Verteidigungsministerien über einen Ausweg aus der Krise. Die Türkei hatte gegen syrische Truppen Vergeltungsangriffe gestartet, nachdem sie bei Kämpfen mehrere Soldaten verloren hatte.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow bekräftigte am Dienstag, dass der Kampf seines Landes gegen den «Terrorismus» in Syrien an der Seite Assads fortgesetzt werde. Moskau hoffe, dass sich nach dem Arbeitsbesuch Erdogans bei Putin die Lage in Idlib bessere, sagte Lawrow bei einem Besuch in der finnischen Hauptstadt Helsinki. Russland habe zwar Verständnis für die Sorgen der EU wegen der Flüchtlinge aus Idlib. Trotzdem werde der Kampf dort weiter gehen.

Merkel und Putin sprachen dem Kreml zufolge zudem über die Lage im Bürgerkriegsland Libyen. Nach der Libyen-Konferenz im Januar in Berlin, zu der auch Putin gereist war, hätten beide Seiten unterstrichen, dass die Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien eingehalten werden müsse.

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