Merkel und Macron beschwören Achse Paris-Berlin

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (L) begrüßt die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (R) in Paris. Foto: epa/Ian Langsdon
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (L) begrüßt die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (R) in Paris. Foto: epa/Ian Langsdon

PARIS: Afghanistan, Sahel, Europa - Angela Merkel und Emmanuel Macron besprechen in Paris zahlreiche drängende Themen. Beide beschwören die deutsch-französische Zusammenarbeit. Trotz der nahenden Bundestagswahl heißt es für das Duo noch nicht Adieu.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron stehen weiterhin zu einem engen deutsch-französischen Vorgehen in internationalen Fragen. Bei einem Treffen am Donnerstagabend in Paris diskutierten die beiden etwa die Lage in Afghanistan und die europäischen Beziehungen zu östlichen Nachbarstaaten. Macron betonte, dass auch im Sahel in Afrika, in Libyen und im Iran eine kohärente europäische Linie nötig sei.

Ein besonderer Schwerpunkt im Gespräch der beiden war die Lage in Afghanistan. Vor dem Gespräch sagte Merkel (CDU), es gehe auch darum, was der Nato-Abzug für zukünftige Einsätze im Kampf gegen den Terrorismus bedeute. Immerhin sei die Mission nicht erfolgreich geendet. Auch Macron sagte, man wolle darüber sprechen, welche Konsequenzen man als Europäer aus der Situation ziehen müsse.

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 hatte eine US-geführte Militärintervention der Herrschaft der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan ein Ende gesetzt. Diese hatten den Drahtziehern um Al-Kaida-Chef Osama bin Laden Unterschlupf gewährt. 20 Jahre später haben die Taliban nach dem Abzug der internationalen Truppen das Land wieder unter Kontrolle.

Nachbarländer Afghanistans, die Menschen aus dem Krisenland aufgenommen haben, wollten Merkel und Macron unterstützen. Macron sagte auch, man wolle sich weiterhin dafür einsetzen, Europäer und bedrohte Afghanen außer Landes zu bringen. Menschen im Land solle humanitäre Hilfe zu Gute kommen. Der französische Präsident mahnte auch, man werde wachsam sein, was Beziehungen der Taliban zu Terrororganisationen angehe.

Neben internationalen Themen berieten die beiden auch über die Zukunft der Europäischen Union, wie Merkel sagte. Im Herbst und während der französischen EU-Präsidentschaft ab kommendem Januar stünden wichtige Entscheidungen an. Die Bundeskanzlerin versicherte Macron, dass Deutschland auch während der Übergangszeit nach der Bundestagswahl weiterhin ein verlässlicher Partner bleiben werde. Man wolle von deutscher Seite alles möglich machen, «damit es keinen Stillstand gibt bei den notwendigen Entscheidungen». Frankreich setzt seinerseits auf einen starken Akteur in Berlin für Europa.

Auf der europäischen Agenda stehe unter anderem das Klima, sagte Merkel. «Wir müssen gucken, wie wir sehr fortschrittlich sind im Klimaschutz und gleichzeitig aber auch unsere industrielle Basis aber nicht verlieren in Europa.» Auch gebe es deutsch-französische Initiativen im Technologiebereich.

Merkels Besuch bei Macron ist noch nicht der letzte, wie der französische Präsident versicherte. Entgegen einzelner Berichte werde man sie auch weiterhin empfangen. An den großen Themen werde man weiterhin Hand in Hand arbeiten. Aus dem Élysée hatte es zuvor geheißen, dass ein Abschiedsbesuch Merkels in Frankreich erst nach der Bundestagswahl in Deutschland anstehe.

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Bernd Lange 17.09.21 20:50
Ungleich
Frankreich redet nie über Europa--aber will bei Europäischen Produkten die Vollherrschaft haben--Airbus...Frankreich baut ihn und D baut die Stühle in HH ein! Auch der neue Euro-Fighter wird unte Franche
entwickelt--vievleafranch--Atommacht France-raffgier in Europa--gegen Europa!! Jeder macht seins und die einzelländer warten die Zuschüsse aus D- damits nicht auffällt über die EU, damit dort auch für altabgeordnete nen job da is--Job für Merkel--aber die würde das nie annehmen-bin da sicher!