Merkel trauert nach Moschee-Attacke in Neuseeland um Opfer

Foto: epa/Clemens Bilan
Foto: epa/Clemens Bilan

BERLIN/CHRISTCHURCH (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre Trauer über den mutmaßlichen Terrorangriff auf zwei Moscheen in Neuseeland ausgedrückt.

«Es handelt sich hier um einen perfiden Angriff auf Betende und ihre Gotteshäuser», sagte Merkel am Freitag nach einem Spitzentreffen mit den deutschen Wirtschaftsverbänden in München. «Das ist ein Anschlag, der gegen Muslime gerichtet ist. Er ist damit auch ein Anschlag auf die neuseeländische Demokratie und auf die offene und tolerante Gesellschaft», betonte Merkel. «Wir teilen diese Werte mit Neuseeland. Und damit teilen wir auch das Entsetzen und die Verurteilung dieser schrecklichen Tat.»

Zuvor hatte ihr Sprecher Steffen Seibert bereits in ihrem Namen auf Twitter die Anteilnahme ausgedrückt. «Tief erschüttert verfolge ich die Nachrichten aus Christchurch», hieß es in der Mitteilung. «Ich trauere mit den Neuseeländern um ihre Mitbürger, die friedlich betend in ihren Moscheen überfallen + aus rassistischem Hass ermordet wurden.»

Auch der Bundesrat gedachte zu Beginn seiner Sitzung der Opfer mit einem kurzen Schweigen. «Wir verurteilen die sinnlose Gewalt auf das Äußerste», sagte Präsident Daniel Günther. Die Gedanken seien bei den Verletzten, den Angehörigen der Toten und der gesamten Nation.

Die Polizei sprach am Freitagmorgen von 49 Menschen, die bei dem Angriff in der neuseeländischen Stadt Christchurch gestorben sind. Drei Menschen werden verdächtigt an den Angriffen auf zwei Moscheen beteiligt gewesen zu sein, wie der zuständige Polizeichef Mike Bush in der Hauptstadt Wellington sagte. Einem 28-jährigen Australier werde Mord vorgeworfen. Er soll am Samstag einem Richter vorgeführt werden. Bei den übrigen zwei Verdächtigen müsse noch genau geklärt werden, was sie mit dem Vorfall zu tun hätten. Sie seien im Besitz von Schusswaffen gewesen.

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