Asyltreffen mit mehreren EU-Staaten

Bundeskanzlerin Angela Merkel. Foto: epa/ Clemens Bilan
Bundeskanzlerin Angela Merkel. Foto: epa/ Clemens Bilan

BERLIN (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel arbeitet nach Informationen der «Bild»-Zeitung an einem kurzfristigen Spitzentreffen mit Vertretern mehrerer EU-Staaten, die wie Deutschland besonders von der Flüchtlingskrise betroffen sind. Das Treffen soll demnach noch vor dem regulären EU-Gipfel am 28. und 29. Juni stattfinden. Die CDU-Chefin wolle unter anderem mit Griechenland, Italien und Österreich über Lösungen für die Flüchtlingskrise beraten, berichtete das Blatt am Samstag aus Regierungskreisen mehrerer EU-Staaten.

Unklar ist demnach bislang, ob auch Spanien und Staaten aus dem Balkan-Raum teilnehmen. Ein italienisches Regierungsmitglied sagte der Zeitung: «Es ist bislang nichts beschlossen, wir stehen in der Planungsphase. Es ist auch unklar, wann genau dieser Sondergipfel stattfinden könnte.»

Merkel steht unter Druck, weil die CSU einen schärferen Kurs in der Asylpolitik fordert. CSU-Chef und Innenminister Horst Seehofer verlangt, Migranten an der Grenze zurückzuweisen, die schon andernorts in der EU als Asylbewerber registriert sind. Merkel soll dem bis Montag zustimmen. Die CDU-Chefin plädiert stattdessen für eine europäische Lösung, auf die Seehofer aber nicht warten will.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Ingo Kerp 17.06.18 19:43
Auf einmal geht alles ganz schnell? Dank Seehofer? Dennoch duerfen Bedenken geaeussert werden, ob das Gipfeltreffen zu einem Ergebnis fuehrt, nachdem man seit 3 Jahren daran herumdoktert und zu keiner gemeinsamen Linie gekommen ist. Warum sollte es jetzt auf die Schnelle funktionieren? Die oestl. EU Laender werden bei ihrer ablehnenden Haltung bleiben, weshalb es schwerlich zu einer Einigung kommen wird.