Merkel fordert europäische Außen- und Sicherheitspolitik

Bundeskanzlerin Angela Merkel. Foto: epa/Kimmo Brandt
Bundeskanzlerin Angela Merkel. Foto: epa/Kimmo Brandt

HELSINKI (dpa) - Hundert Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eindringlich für eine gemeinsame europäische Außen- und Sicherheitspolitik geworben. Noch mangele es an Einigkeit etwa gegenüber Russland, den USA oder China, sagte Merkel am Donnerstag auf dem Kongress der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) in Helsinki. Das müsse sich ändern - «ansonsten werden uns die Menschen in Europa nicht ernst nehmen.»

Es war Merkels erster Auftritt vor der EVP seit der Ankündigung ihres Rückzugs als CDU-Vorsitzende. Die Delegierten begrüßten sie mit stürmischem und lang anhaltendem Beifall. Merkel erinnerte an die Verhandlungen über einen Waffenstillstand nach dem Ersten Weltkrieg im November 1918, aber auch an den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust. «Die Verantwortung meines Landes wiegt bis heute schwer», sagte sie.

Nach 70 Jahren Frieden und Freiheit stehe Europa heute vor großen Herausforderungen, auch bei der Europawahl im Mai 2019. «Es wird ganz besonders um Einstellungen und Haltungen gehen». Dabei werde sich zeigen, «ob wir wirklich aus der Geschichte gelernt haben», sagte sie. «Wir wissen, dass Nationalismus schlussendlich zum Krieg führt».

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