Merkel bietet Angola Unterstützung an

Angola für Küstenwachboote

Foto: epa/Clemens Bilan
Foto: epa/Clemens Bilan

LUANDA (dpa) - Kanzlerin Angela Merkel hat der angolanischen Regierung breite Unterstützung beim Aufbau der Infrastruktur des Landes angeboten.

Deutschland wolle ein ehrlicher, guter Partner sein beim weiteren Aufbau des Landes nach dem 2002 beendeten Bürgerkrieg, sagte Merkel am Freitag nach einem Treffen mit dem angolanischen Präsidenten João Manuel Gonçalves Lourenço in der Hauptstadt Luanda.

Lourenço erneuerte den Wunsch nach einer Lieferung deutscher Küstenschutzboote zur Kontrolle der 1.600 Kilometer langen Küstenlinie. Dort kämpft Angola unter anderem gegen Piraterie.

Merkel sagte, man wolle die juristische Zusammenarbeit verbessern, was auch im Wirtschaftsbereich wichtig ist. Beide Länder unterzeichneten ein Luftverkehrsabkommen, das den Ausbau des Luftverkehrs beinhaltet und nach Angaben der Kanzlerin zur Belebung des Austausches zwischen beiden Ländern beitragen werde. Mehr Zusammenarbeit soll es auch im Bildungsbereich geben. Angola sei ein Rohstoffreiches Land, müsse seine Möglichkeiten aber breiter aufstellen, um der Jugend eine Zukunft zu bieten.

Am Rande des Besuches wurde ein Stipendienprogramm der Regierungen unterzeichnet, das im kommenden Jahr beginnen soll. In dessen Rahmen sollen jährlich 30 Masterstipendien vergeben werden - finanziert durch das angolanische Ölministerium.

Lourenço sagte, seine Regierung wolle die Beziehungen im Wirtschafts-, Energie- und Verkehrsbereich intensivieren. Man habe großes Interesse etwa an Programmen zur Ausbildung von Führungskräften im Agrar-, Berufsbildungs- oder Gesundheitsbereich. Zudem wolle man die Kooperation im Bankenwesen ausbauen, etwa zur Finanzierung der Infrastruktur im Transport- oder Bergbaubereich. In Angola sind derzeit erst 25 deutsche Unternehmen engagiert. Korruption und fehlende Rechtsstaatlichkeit gelten als größte Bremsen für deutsche Investitionen.

Merkel hatte Angola bereits im Juli 2011 als erste deutsche Regierungschefin besucht. Damals hatte der Wunsch der angolanischen Regierung nach einer Lieferung von deutschen Küstenwachbooten erheblichen politischen Wirbel ausgelöst.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.