Mercedes-Benz zu EV-Politik: Regierung ohne klaren Plan

Elektrofahrzeug von Mercedes-Benz. Der deutsche Konzern wirft der thailändischen Regierung Planlosigkeit bei der Umsetzung der EV-Politik vor. Foto: Mercedes-benz
Elektrofahrzeug von Mercedes-Benz. Der deutsche Konzern wirft der thailändischen Regierung Planlosigkeit bei der Umsetzung der EV-Politik vor. Foto: Mercedes-benz

BANGKOK: Mercedes-Benz Thailand will seine Investitionen in die Elektrofahrzeugindustrie hinausschieben, weil die Regierung keinen klaren Plan zur Umsetzung der EV-Politik hat.

Der deutsche Hersteller von Luxusautos fordert die Regierung auf, ihren Plan zur Entwicklung der Infrastruktur für EV-Fahrer zu beschleunigen. Das Unternehmen wünscht sich eine „klare und aufrichtige" Investitionspolitik, andernfalls werde es seine EV-Pläne in Thailand ändern, sagte Supant Mongkolsuthree, Vorsitzender des Verbandes der thailändischen Industrie, nach einem Treffen mit Spitzenmanagern von Mercedes-Benz und dem deutschen Botschafter.

Mercedes-Benz wollte mit der Herstellung von Elektrofahrzeugen und Batterien vor Ort beginnen, nachdem das Unternehmen beim Board of Investment (BoI) einen Antrag auf Teilnahme an dessen Förderprogramm gestellt hatte. Das in Stuttgart ansässige Unternehmen erhielt vom BoI grünes Licht, muss aber noch Investitionen tätigen, um mit dem Bau von batteriebetriebenen EVs zu beginnen. Im Jahr 2018 hatte Mercedes-Benz Investitionsprivilegien zum Ausbau der Produktion von Plug-in-Hybrid-Autos beantragt, die mit Benzin und Strom betrieben werden. Das Projekt hat einen Wert von 607 Millionen Baht. Der lokale Partner, das Automobilmontagewerk Thonburi, beantragte ebenfalls eine BoI-Genehmigung für die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien, ein Projekt im Wert von 600 Millionen Baht.

„Aber jetzt ist sich Mercedes nicht sicher über die Politik zur Unterstützung der thailändischen EV-Industrie, weil die Regierung keine weiteren Maßnahmen ergriffen hat", sagte Supant. Es sei auch unklar, wann Ladestationen und Indoor-Ladeeinrichtungen gebaut werden sollen. Mercedes-Benz glaubt, dass der Erfolg der EV-Politik davon abhängen wird, ob die Regierung mit gutem Beispiel vorangeht, um die Binnennachfrage nach Elektroautos anzukurbeln.

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Leserkommentare

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Oliver Harms 08.07.20 23:52
Hoffentlich verschwindet DB wieder!
Es gibt keine größeren Dreckschleudern als E-Autos!
Von der Herstellung bis zum verschrotten Gift und noch mehr Gift.
Man baut unkontrollierbaren rollenden Sondermüll und erklärt
das ganze zum perfekten Umweltschutz.
Die Lithium-Ionen-Batterien verseuchen bei der Hersstellung nur einer Batterie mehrere 100
Liter Trinkwasser.Da von hat Thailand ja bekanntlich mehr als genug(nötig).Wo soll die schleimige Giftbrühe eigentlich hin welche vor der Produktion noch Trinkwasser war?
Bei Überhitzung wird es dann richtig amüsant,dann Bildet sich Flusssäure und die hat die Eigenschaft
jeden organischen Stoff aufzulösen!Diese Erfahrungen durften die Feuerwehren in den Ländern mit E-Autos schon sammeln und auch das sie nicht gelöscht werden können!Die müßen für mindestens 24 Stunden getaucht werden,sonst fackeln sie weiter.
Selbst ein alter Diesel LKW ist schonender für die Umwelt als das modernste E Auto.
Also wieder mal alles richtig gemacht von der Regierung!
TheO Swisshai 08.07.20 08:49
Alles EV, oder was ?
EV-Politik, EV-Pläne, EV-Fahrer, batteriebetriebene EVs, EV-Industrie ????

Kann mir jemand sagen was die Abkürzung EV hier genau bedeutet ?

Energie Versorgung ? .. passt aber nicht unbedingt zu EV-Fahrer.

Elektro Velo, Esel Verein, Enge V..... ? ..... jetzt hör ich besser auf zu spekulieren und warte mal die Erklärung ab. ;-)
Rudolf Lippert 07.07.20 21:52
Aberglaube
"... Mercedes-Benz glaubt, dass der Erfolg der EV-Politik davon abhängen wird, ob die Regierung mit gutem Beispiel vorangeht, um die Binnennachfrage nach Elektroautos anzukurbeln ..."

Also wenn ich mir das hiesige Stromnetz so anschaue (ich bin elektrischer Laie) und auch bei meiner Elektrik im Haus, habe ich eher das Gefühl, dass man hierzulande grade mal den gegenwärtigen Zustand versucht zu managen. Hin und wieder fällt der Strom ganzer Strassenzüge aus, ab und an knallt ein Zylinder auf den Strommasten durch usw. Und auch dieser ganze öffentliche Kabelsalat (gut, ist auch Internet dabei)...

Ich hatte für einen Kollegen Solarenergie mit zwei (Farang-) firmen durchrechnen lassen, Angebote erstellen lassen usw. Bei beiden war es so, dass ein grosser Vorteil als Solarbetreiber in TH darin besteht, dass der Strom ins Netz gespeist wird und der Zähler dabei rückwärts läuft...

Wie soll denn in einer solchen Konstruktion überhaupt eine verlässliche Netzstabilität entstehen, und wo soll der zusätzliche Strom herkommen? Von Solaranlagen, die zur Tageszeit Strom einspeisen und deren Betreiber in der Nacht Energie beziehen? Wird TH seine Energiesituation komplett überarbeiten um E-Mobilität in grösserem Mass-stab an den Start zu bringen? Die Investitionen stehen doch in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Mercedes-Benz darf ja glauben was es will, doch in diesem Fall glaube ich eher an den ersten Kirchenbau in Saudi-Arabien als an ein funktionierendes E-Mobilitätsnetz in Thailand.
Thomas Thoenes 07.07.20 20:22
Genau so wird es Thailand noch
mit vielen Investoren gehen. Thailand versteht es einfach nicht die Voraussetzungen zu schaffen. Die Zeiten werden härter und die Ansprüche höher. Aber Hauptsache die geplanten Investitionen werden schon vor einem Vertragsabschluss in das hiesige BIP eingerechnet und die Zahlen in den Medien verkauft.
Peter Maerz 07.07.20 12:07
Bravo !
Endlich einmal ein klares Wort. Nicht jede Farang-Company laesst sich sich am Nasenring durchs Dorf jagen. Bravo Benz !