Menschenrechtsanwalt Anon Nampa verhaftet

Menschenrechtsanwalt Anon Nampa. Foto: The Nation
Menschenrechtsanwalt Anon Nampa. Foto: The Nation

BANGKOK: Aktivisten der Free People Group haben am Freitagabend zu einer Kundgebung vor dem Polizeirevier in Bang Khen aufgerufen, nachdem nachmittags der Menschenrechtsanwalt Anon Nampa verhaftet worden war.

Anon hatte in der Vergangenheit mehrere pro-demokratische Aktivisten vertreten. Er postete ein Foto des Haftbefehls auf seiner Facebook-Seite, nachdem die Polizei ihn gegen 14 Uhr vor seiner Wohnanlage in Bangkok festgenommen hatte. Anon dürfe nur maximal 48 Stunden festgehalten werden, bevor er dem Gericht vorgeführt werden müsse, sagte der Chef der thailändischen Anwälte für Menschenrechte, Yaowalak Anuphan, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Der 34-jährige Anwalt sieht sich mit sieben Anklagepunkten konfrontiert: Anstiftung zu Unruhen oder Volksverhetzung (Paragraph 116 des Strafgesetzbuches); illegale Versammlung von mehr als 10 Personen (Paragraph 215 des Strafgesetzbuches); Festhalten von Aktivitäten, bei denen die Gefahr der Verbreitung ansteckender Krankheiten besteht (Notverordnung); Behinderung des öffentlichen Raums (Paragraph 385 des Strafgesetzbuches); Behinderung des Verkehrs (Paragraph 114 des Gesetzes über den Landverkehr); Verstoß gegen das Sauberkeitsgesetz (Paragraph 19) und Benutzung von Lautsprechern ohne vorherige Genehmigung (Paragraph 4). Die Anklage nach Abschnitt 116 wird mit einer Höchststrafe von sieben Jahren Gefängnis geahndet.

Minuten später wurde Panupong Jaadnok, bekannt als „Mike Rayong", einer der jungen Leute, die bei einem Besuch des Premierministers in seiner Heimatstadt Rayong Plakate trugen, auf denen Prayut Chan-o-cha angeprangert wurde, nach einem Bericht der „Bangkok Post“ von der Polizei aus dem Gebiet von Ramkhamhaeng auf dasselbe Polizeirevier gebracht. Er wird als siebter Verdächtiger in demselben Fall genannt und sieht sich den gleichen Anklagepunkten gegenüber. Die Namen der anderen Verdächtigen sind noch nicht bekannt.

Parit „Pinguin" Cheewarak, ein studentischer Aktivist an der Thammasat-Universität, hat ebenfalls auf Facebook gepostet, dass er einen Haftbefehl erhalten habe, sich aber nicht in Haft befinde. Er versprach, friedlichen Ungehorsam zu leisten, weil er seine Verhaftung für unrechtmäßig hält.

Die Demonstranten, hauptsächlich Studenten an Universitäten und Gymnasien, fordern den Rücktritt der derzeitigen Regierung, ein Ende der staatlichen Schikanen gegen Regierungskritiker und eine neue Verfassung.

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