Mehrere Tote bei Bootsunglück im Ärmelkanal

Migranten überqueren den Ärmelkanal in einem kleinen Boot, mit einem französischen Kriegsschiff im Hintergrund. Foto: epa/Tolga Akmen
Migranten überqueren den Ärmelkanal in einem kleinen Boot, mit einem französischen Kriegsschiff im Hintergrund. Foto: epa/Tolga Akmen

AMBLETEUSE: Erst vor kurzem kamen zwölf Menschen im Ärmelkanal ums Leben. Nun hat es in der Meerenge von Frankreich nach Großbritannien wieder ein Unglück gegeben. Die britische Regierung ringt um eine Lösung.

Bei dem Versuch, den Ärmelkanal von Frankreich nach Großbritannien zu überqueren, sind erneut mehrere Menschen ums Leben gekommen. Wie französische Medien unter Berufung auf Polizeikreise berichteten, sollen dabei acht Flüchtlinge ertrunken sein. Mehrere Personen seien verletzt worden, darunter eine schwer.

Das Boot sei nahe an der Küste gekentert. Das Drama ereignete sich bei Ambleteuse im Departement Pas-de-Calais in der Nacht zum Sonntag. Laut einem Bericht der Seepräfektur wurden in der Nacht zum Samstag im Sektor Pas-de-Calais 200 Schiffbrüchige gerettet.

Der Ärmelkanal ist in den vergangenen Jahren zu einer viel genutzten Migrationsroute geworden. Erst Anfang September kamen zwölf Menschen im Ärmelkanal ums Leben. Insgesamt starben auf der Route in diesem Jahr laut der britischen Nachrichtenagentur knapp 40 Menschen.

Briten wollen von Italien lernen

Wie das britische Innenministerium mitteilte, hatten allein am Samstag gut 800 Menschen in kleinen Booten den Ärmelkanal überquert. Das war die zweithöchste Zahl an einem einzigen Tag in diesem Jahr.

Großbritanniens Außenminister David Lammy bezeichnete die Neuigkeiten über den Tod mehrerer Migranten als furchtbar. Die Regierung konzentriere sich darauf, den Schleuserbanden das Handwerk zu legen.

Der britische Premierminister Keir Starmer wird am Montag zu einem Besuch in Italien erwartet. Dabei soll es Berichten zufolge auch darum gehen, ob Großbritannien von einem Migrationsabkommen zwischen Italien und Albanien lernen kann, das die Auslagerung von Asylverfahren in das Balkanland vorsieht.

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