BERLIN: Israel will die Arbeit des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA per Gesetz einschränken. Sieben Länder wenden sich nun an die israelische Regierung, um das zu verhindern, darunter auch Deutschland.
Sieben westliche Länder haben mit «tiefer Besorgnis» auf Gesetzespläne des israelischen Parlaments reagiert, die die Arbeit des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA stark einschränken würden.
In einer Erklärung forderten die Außenministerinnen und Außenminister von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Australien, Japan und Südkorea die israelische Regierung «nachdrücklich» dazu auf, ihren internationalen Verpflichtungen nachzukommen, die Vorrechte des UNRWA unangetastet zu lassen und humanitäre Hilfe und die Grundversorgung für die Zivilbevölkerung zu ermöglichen.
Das israelische Parlament stimmt am Montag über die zwei umstrittenen Gesetzesentwürfe ab. Ziel des Vorhabens von Abgeordneten der Regierung und der Opposition ist es, UNRWA als Terrororganisation einzustufen und Behörden in Israel Kontakt mit der Organisation zu untersagen. Es soll die Arbeit des Hilfswerks auf israelischem Territorium verbieten.
In der Erklärung der sieben Außenministerinnen und -minister heißt es, zu den Leistungen des UNRWA für palästinensische Flüchtlinge im Gazastreifen, in Ost-Jerusalem, im Westjordanland und in der gesamten Region zählten etwa Bildung, Gesundheitsversorgung und die Verteilung von Treibstoff. Ohne die Arbeit des UNRWA wäre die Bereitstellung solcher Hilfe «stark behindert, wenn nicht gar unmöglich, was verheerende Auswirkungen auf die bereits kritische und sich rasch verschlechternde humanitäre Lage hätte».
Israel hatte in der Vergangenheit immer wieder Vorwürfe gegen das UNRWA erhoben. Demnach sollen mehrere Mitarbeiter der Organisation in das Massaker vom 7. Oktober 2023 verwickelt gewesen und die Organisation als Ganzes von der Hamas unterwandert sein.
Die Ministerinnen und Minister betonten in ihrer Erklärung, das UNRWA habe Schritte unternommen, um die Vorwürfe der Unterstützung terroristischer Organisationen durch einzelne Mitarbeiter auszuräumen, und habe interne Prozesse reformiert.