Militär hilft in Sibiriens Hochwasserregion

Mehr Tote und Verletzte

IRKUTSK (dpa) - Beim Jahrhundert-Sommerhochwasser in Sibirien sind nach Angaben russischer Behörden bisher mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen.

13 Bewohner der Region Irkutsk würden noch vermisst, meldete die Agentur Interfax am Dienstag unter Berufung auf die regionale Zivilschutzbehörde. 190 Menschen mussten demnach in Krankenhäusern behandelt werden. Insgesamt hätten mehr als 1.200 Menschen in dem Hochwassergebiet medizinische Hilfe gebraucht.

Tausende Häuser standen weiter unter Wasser. Die Behörden sprechen vom schlimmsten Sommer-Hochwasser in der mehr als 100-jährigen Geschichte der Wetteraufzeichnungen im Irkutsker Gebiet.

Tagelanger Regen hatte in Flüssen das Wasser über die Ufer treten lassen. Der Ausnahmezustand wurde verhängt. Hunderte Menschen seien in Notunterkünften, Tausende bei Verwandten untergebracht, hieß es. Nach Angaben des Zivilschutzes sank der Wasserstand an einigen Stellen. Laut einem Lagebericht standen am Dienstag noch mehr als 40 Ortschaften unter Wasser. Rund 10.000 Bewohner waren davon betroffen. Die Höhe des Schadens war zunächst unklar.

Insgesamt wurden nach Angaben des Zivilschutzministeriums seit dem 25. Juni rund 96 Ortschaften und mehr als 10.000 Gebäude überschwemmt. Hunderte der oft aus Holz errichteten Häuser sind völlig zerstört. Mehr als 30.000 Menschen in der Region kämpften mit den Folgen des Hochwassers, hieß es.

Das Verteidigungsministerium hatte zur Hilfe auch mehr als 1.000 Soldaten sowie Militärtechnik in die Region geschickt, darunter medizinische Verstärkung. Es bestand demnach Seuchengefahr. In den Fluten verendeten etwa Kühe, Schweine, Pferde und Schafe. Bei einem Besuch in der Region am Wochenende hatte Präsident Wladimir Putin Eile beim Wiederaufbau angemahnt. Die Sommer in Sibirien seien bekanntermaßen kurz, der Winter komme rasch, sagte er auf dem Flughafen der Stadt Bratsk.

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