Mehr als zwei Milliarden Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser

Foto: epa/Nic Bothma
Foto: epa/Nic Bothma

GENF (dpa) - Mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit haben keinen dauerhaften Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Besonders betroffen sind dabei ohnehin schon diskriminierte Gruppen, wie aus dem am Dienstag in Genf veröffentlichtem UN-Weltwasserbericht hervorgeht. Demnach haben Menschen, die aufgrund ihres Geschlechts, Alters, sozioökonomischen Status oder ihrer ethnischen, religiösen sowie sprachlichen Identität benachteiligt sind, seltener Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen. Dem Bericht zufolge kann mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung keine sicheren Sanitäranlagen nutzen.

Auch für Geflüchtete ist die Situation demnach besonders düster: In Flüchtlingslagern sei die Wasserversorgung oftmals besorgniserregend. Stadtbewohner seien generell bessergestellt als Bewohner ländlicher Regionen. So seien etwa weltweit in Städten 63 Prozent der Haushalte an ein Abwassersystem angeschlossen, in ländlichen Gebieten nur 9 Prozent.

«Die Situation hier in Deutschland ist sehr gut: Fast 100 Prozent aller Haushalte sind an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen und haben Zugang zu sicheren sanitären Anlagen», erklärt Ulla Burchardt, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission laut Mitteilung. Allerdings hätten selbst in Europa und Nordamerika 57 Millionen Menschen keine Wasserleitungen in ihren Häusern.

Der Weltwasserbericht der Vereinten Nationen wird jährlich von der Unesco und deren World Water Assessment Programme für erstellt.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jürgen Franke 22.03.19 06:40
Herr Stevens, es überrascht mich etwas,
dass Sie jetzt zu den Satirikern übergewechselt sind. Aber zum Thema: Dieser Weltwasserbericht verdeutlicht wieder einmal, dass leider viele Menschen noch immer nicht begriffen haben, wo die Menschenwürde anfängt. In Deutschland diskutiert man dagegen zur Zeit über die Anschaffung eines Flugzeugträgers.