Mehr als 323.000 neue Corona-Fälle - Lage spitzt sich zu

Leute warten vor einem Impfzentrum in Mumbai. Foto: epa/Divyakant Solanki
Leute warten vor einem Impfzentrum in Mumbai. Foto: epa/Divyakant Solanki

NEU DELHI: Indien hat den sechsten Tag in Folge die weltweit höchste Anzahl an Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Dienstag wurden 323.144 neue Fälle und 2771 Tote mit einer bestätigten Infektion gemeldet. Der rapide Anstieg an Patienten sorgte für Überlastungen im Gesundheitssystem. Berichten zufolge führte der Mangel an medizinischem Sauerstoff und Krankenhausbetten zu Todesfällen.

Bei der bislang schlimmsten Corona-Welle in dem südasiatischen Land wurden seit Donnerstag täglich über 300.000 neue Fälle registriert. Damit wurde der bisherige, Anfang Januar verzeichnete Tagesrekord von 300.310 Fällen in den USA übertroffen. Indien meldete in der vergangenen Woche auch die höchste tägliche Zahl an Todesfällen. In dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt mit rund 1,3 Milliarden Einwohnern stieg die Gesamtzahl der Infektionen auf rund 17,6 Millionen, knapp 198.000 Menschen starben bislang. Die Dunkelziffern dürften deutlich höher liegen.

Ärzte in der am schlimmsten betroffenen Stadt Neu-Delhi beschrieben, wie Patienten in kritischem Zustand auf der Straße starben, weil es an Krankenhausbetten oder medizinischem Sauerstoff fehlte. Der Mangel an Sauerstoff wurde Medienberichten zufolge für 14 weitere Todesfälle in vier Bundesstaaten verantwortlich gemacht.

Mehrere Länder einschließlich Deutschland haben Indien ihre Unterstützung zugesichert. Am Dienstagmorgen traf eine Lieferung medizinischer Hilfsgüter aus Großbritannien ein, wie das indische Außenministerium mitteilte. Darunter befanden sich demnach 100 Beatmungsgeräte und 95 Sauerstoffkonzentratoren. Diese sind weit verbreitet eingesetzte Geräte, in denen der Sauerstoff aus der Umgebungsluft angereichert wird.

Eine Reihe von Ländern wie Australien haben Flüge aus Indien ausgesetzt. Deutschland und weitere Länder haben die Einreise aus dem südasiatischen Land wegen der dortigen Virus-Variante stark eingeschränkt.

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