Gepanschter Schnaps: Zahl der Toten auf 137 gestiegen

Foto: Cuartoscuro/Infobae.com
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PUEBLA: Mindestens 32 weitere Menschen sind seit vergangenem Donnerstag nach dem Konsum vermutlich verunreinigten Schnapses in Mexiko gestorben. Damit stieg die Zahl der Todesopfer in vier Bundesstaaten seit Ende April auf insgesamt mindestens 137. Außerdem verzeichnete die Dominikanische Republik seit dem 7. April nach Regierungsangaben von vergangener Woche 177 Todesfälle, die auf das Trinken von gepanschtem Schnaps zurückgeführt werden.

Im zentralmexikanischen Bundesstaat Puebla starben inzwischen 70 Menschen, wie die Regionalregierung am Sonntag (Ortszeit) mitteilte. Weitere 15 Vergiftete würden noch in Krankenhäusern behandelt. Die Regierung des westlichen Bundesstaates Jalisco meldete, dass die Zahl der Toten seit dem 26. April dort von zuletzt 38 auf 42 gestiegen sei und sechs Menschen noch im Krankenhaus lägen. In den Bundesstaaten Morelos (18 Tote) und Yucatán (sieben) gab es keine Berichte über neue Todesfälle.

In einigen der betroffenen Gegenden ist der Verkauf von Alkohol wegen der Corona-Krise derzeit verboten. Möglicherweise hat es deshalb und wegen der für viele Menschen weggefallenen Einnahmen einen Anstieg des Konsums von billigem, schwarzgebranntem Schnaps gegeben. Zudem könnte die wegen der Anti-Corona-Maßnahmen angehaltene Produktion des dabei oft verwendeten Ethylalkohols dazu geführt haben, dass mehr Methanol beigemischt wird.

Methanol ist manchmal in schwarzgebranntem Schnaps enthalten, wenn nicht fachgerecht destilliert wird. Bereits kleine Mengen reichen für eine Vergiftung mit Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Sehstörungen bis zur Erblindung oder gar Bewusstlosigkeit und Atemstillstand aus.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Dieter Kowalski 15.05.20 11:46
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch in Thailand passierte wäre, wenn man weiterhin den Alkoholverkauf verboten hätte. Traurig jedenfalls das erst so etwas passieren muss, bevor die zuständigen Politiker anfangen über ihre Entscheidungen nachzudenken.