Philips will 4.000 Stellen weltweit streichen

Der neue CEO von Philips, Roy Jakobs, vor Beginn einer außerordentlichen Aktionärsversammlung von Philips in Amsterdam. Foto: epa/Eva Plevier
Der neue CEO von Philips, Roy Jakobs, vor Beginn einer außerordentlichen Aktionärsversammlung von Philips in Amsterdam. Foto: epa/Eva Plevier

AMSTERDAM: Der wegen teurer Probleme bei Beatmungsgeräten unter Druck geratene Medizintechnikhersteller Philips will rund 4000 Stellen abbauen und so die Kosten deutlich senken. Die Aufwendungen für Abfindungen und Kündigungen werden sich voraussichtlich auf etwa 300 Millionen Euro belaufen und in den kommenden Quartalen anfallen, teilte der Konkurrent von Siemens Healthineers bei der Vorlage endgültiger Zahlen zum dritten Quartal am Montag in Amsterdam mit. Der Konzernumbau erfolgt, nachdem Roy Jakobs erst Mitte Oktober den langjährigen Unternehmenschef Frans van Houten abgelöst hatte.

Wo Philips Stellen abbauen möchte, wurde nicht bekannt. Die Pläne sollten bei den Zahlen für das vierte Quartal erläutert werden, hieß es. Das Unternehmen hat hierzulande Standorte unter anderem in Aachen und Böblingen, in Hamburg befindet sich die Deutschland-Zentrale. Eine Sprecherin in Hamburg hatte noch keine Informationen, was die Ankündigung für die deutschen Standorte bedeutet.

Philips wolle «das Vertrauen der Patienten, Verbraucher und Kunden wiederherstellen», sagte der neue Firmenlenker Jakobs. Die Schritte umfassten die Stärkung der Patientensicherheit und des Qualitätsmanagements sowie die dringende Verbesserung der Abläufe der Lieferketten. Die Aktien des Gesundheitsriesen haben auch wegen der zahlreichen Probleme in diesem Jahr rund 60 Prozent an Wert verloren.

Im dritten Quartal verzeichnet Philips wegen Abschreibungen einen Verlust von gut 1,3 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen einen Gewinn von knapp drei Milliarden Euro ausgewiesen. Der Umsatz sank um fünf Prozent auf 4,3 Milliarden Euro.

Das Unternehmen musste auf seine problematische Schlaf- und Beatmungssparte 1,3 Milliarden Euro abschreiben. Hier kämpft der Konzern weiter mit dem Rückruf und dem Austausch bestimmter Beatmungsgeräte und hat dafür millionenschwere Rückstellungen vorgenommen. Im Juni vergangenen Jahres hatte die US-Tochter Philips Respironics einige Schlaf- und Beatmungsgeräte zurückrufen müssen.

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