Maritimes Seebad mit königlichen Wurzeln

Hua Hin ist Prachuap Khiri Khans touristisches Aushängeschild

Ein Ritt an Thailands Riviera. Fotos: Tourism Authority of Thailand
Ein Ritt an Thailands Riviera. Fotos: Tourism Authority of Thailand

HUA HIN: Alles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde – auch in Hua Hin. Ein geführter Ritt über den vier Kilometer langen Sandstrand ist ideal für Kinder, die ihre ersten Erfahrungen auf dem Pferderücken machen möchten. Doch auch für Erwachsene ist ein Strandritt ein besonderes Erlebnis: Das Salz auf der Zunge und den Wind in den Haaren spüren, ein Gefühl von völliger Freiheit.

Verkehrstechnisch gut von Bangkok aus erreichbar ist die Küstenprovinz Prachuap Khiri Khan im südlichen Teil der Zentralregion von Thailand ein beliebtes Wochenendziel von Einheimischen und Expats gleichermaßen. Malerische Naturidylle, exklusive Luxusresorts in direkter Strandlage, renommierte Spas und eine einzigartige königliche Geschichte, in deren Mittelpunkt das Seebad Hua Hin steht, zählen zu den Vorzügen der Region, die alle Voraussetzungen für eine entspannte Auszeit am Meer bereithält.

Die Bahnstation Hua Hin gilt als die schönste des Landes und als die meistfotografierte Sehenswürdigkeit der Stadt. Sie diente ursprünglich als Empfangshalle für die Königsfamilie.
Die Bahnstation Hua Hin gilt als die schönste des Landes und als die meistfotografierte Sehenswürdigkeit der Stadt. Sie diente ursprünglich als Empfangshalle für die Königsfamilie.

Der touristisch stark entwi­ckelte Badeort Hua Hin gilt zu Recht als das Aushängeschild der Provinz und soll in naher Zukunft zur Hauptstadt des geplanten Infrastrukturprojektes „thailändische Riviera“ entwi­ckelt werden. Kern des Projekts ist ein massiver Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Phetchaburi, Prachuap Khiri Khan, Chumphon und Ranong, um die Küstenprovinzen, die von der südlichen Zentralebene bis in die Südregion des Landes reichen, touristisch besser miteinander zu vernetzen.

Mit der Bahn kam der Tourismus

Der Aufstieg des verschlafenen Fischerdorfs zu einer der führenden Urlaubsdestinationen des Landes begann 1921 mit dem Bau der Eisenbahnstrecke von Bangkok nach Singapur. In reizvoller Strandlage ließ der Direktor der Thailändischen Staatsbahn Prinz Purachatra mit dem Railway Hotel den ersten Beherbergungsbetrieb der Stadt errichten und stellte damit die Weichen für die touristische Entwicklung Hua Hins. Das legendäre Hotel ist immer noch erhalten und gehört heute zur Centara-Gruppe. Nachdem die thailändische Königsfamilie im Jahr 1926 ihre Sommerresidenz in Hua Hin errichten ließ und den Ort zum allerersten Seebad Thailands auserkor, entwickelte sich der Badeort zunehmend zum Wochenend-Refugium der Hauptstädter, woran sich bis heute nichts geändert hat. Die enge Bindung der Stadt zur thailändischen Krone hat dem Seebad einen unverwechselbaren majestätischen Charme beschert, mit dem es sich von allen anderen Badeorten im Land abhebt.

Exklusiv und majestätisch

1926 wurde Hua Hin zum Seebad ernannt, als König Rama VI. sich hier seinen Sommerpalast bauen ließ.
1926 wurde Hua Hin zum Seebad ernannt, als König Rama VI. sich hier seinen Sommerpalast bauen ließ.

Heute wie damals schon erweist sich der vier Kilometer lange Hua Hin Beach als Besuchermagnet, bei dem es auffallend ruhiger zugeht als beispielsweise an den Stränden von Pattaya oder Phuket. Besonders in den letzten Jahren erlebte die Stadt einen regelrechten Entwicklungsboom: Luxushotels namhafter internationaler Marken sowie schicke Boutique-Hotels und architektonisch anspruchsvolle Design-Resorts reihen sich wie Perlen an einer Kette aneinander und verhelfen der Stadt zu neuer Exklusivität. Durch eine Reihe milliardenschwerer Großprojekte, wie dem Vana Nava Water Jungle, der Shopping Mall Blúport Hua Hin und dem Themeneinkaufszentrum Venezia Hua Hin, wurden die touristischen Attraktionen des Seebads auf ein neues Level katapultiert. Unterhaltung und Spaß für die ganze Familie ist garantiert!

Abgerundet wird das Freizeitangebot mit gleich mehreren Golfplätzen von Weltklasse, zwei schwimmenden Märkten, hippen Wochenendmärkten wie Cicada und Tamarind sowie dem kultigen Nachtmarkt von Hua Hin, der allabendlich zum Leben erwacht und Touristen mit seinem unerschöpflichen Angebot an Kleidung, Kunsthandwerk, thailändischen Speisen sowie vielem mehr begeistert.

Ein Tempelbesuch beim Erleuchteten ist bei einheimischen Touristen Pflicht, zum Beispiel am Khao Takiab.
Ein Tempelbesuch beim Erleuchteten ist bei einheimischen Touristen Pflicht, zum Beispiel am Khao Takiab.

Zu den Wahrzeichen und kulturellen Schätzen der Stadt gehören die königliche Sommerresidenz, der sogenannte Klai-Kangwon-Palast („Fern-von-Sorgen-Palast“) und das farbenfrohe historische Bahnhofsgebäude, das während der Regierungszeit von König Rama VII. unter der Mitarbeit von deutschen Ingenieuren sowie Architekten erbaut wurde und ursprünglich als Empfangshalle für die Königsfamilie diente. Die Bahnstation ist nicht nur die schönste, sondern auch die älteste des Landes und ist wegen ihrem unverwechselbaren Retro-Charme die meistfotografierte Sehenswürdigkeit von Hua Hin.

Auch ein Besuch auf dem 270 Meter hohen Khao Takiab („Essstäbchen-Hügel“) am südlichen Ende des Hua Hin Beach gehört zum touristischen Pflichtprogramm. Auf der Bergspitze kann man nicht nur einen beeindruckenden Panoramablick auf die Bucht von Hua Hin genießen, sondern auch der großen goldenen Buddha-Statue des Wat Khao Takiab Respekt zollen. Da der Berg mehr als 3.000 wilde Makaken beheimatet, wird er auch „Monkey Mountain“ genannt.

Street-Art im Fischerviertel

Im alten Fischereiviertel erzählen farbenfrohe Kunstwerke auf Häuserwänden typische Geschichten aus der Stadt.
Im alten Fischereiviertel erzählen farbenfrohe Kunstwerke auf Häuserwänden typische Geschichten aus der Stadt.

Etwas versteckt im Herzen der Altstadt von Hua Hin befindet sich seit wenigen Monaten eine Kunstgalerie der etwas anderen Art, umsonst und unter freiem Himmel: „Hua Hin Street Arts Soi Poonsuk“. In der alteingesessenen Fischer-Community mit ihren urigen, schmalen Gassen wurden Häuserwände und Mauern mit Spraydosen und viel Farbe in originelle, farbenfrohe Kunstwerke verwandelt, die fantastische Fotomotive abgeben und geradezu zur Interaktion vor der Fotokamera einladen. Jedes Werk ist aussagekräftig, charmant und spiegelt auf seine ganz eigene Art die kulturellen Besonderheiten des Viertels wider. Weitere Straßenkunstinstallationen befinden sich in den Siedlungen Samo Riang und Khao Tao.

Der einladende Strand von Hua Hin ist bei ausländischen und einheimischen Touristen gleichermaßen beliebt.
Der einladende Strand von Hua Hin ist bei ausländischen und einheimischen Touristen gleichermaßen beliebt.

Spannende Entdeckungen hält auch das Umland bereit. Knapp 30 Fahrminuten südlich von Hua Hin befindet sich mit Pak Nam Pran ein traumhaftes Naturschutzgebiet, durch das unzählige Wasserwege und Naturwanderwege führen, die in dieser Art landesweit einzigartig sind. Ein Abstecher zur nahen Pran-Buri-Mündung sollte unbedingt zum Ausflugsprogramm dazugehören. Dort erwarten den Besucher einsame Strände und eine authentische Fischergemeinschaft mit sympathischem Lokalkolorit. Angeboten werden Bootsfahrten auf dem Pran-Buri-Fluss, ein Markt mit fangfrischen Meeresfrüchten in Hülle und Fülle lockt zum Besuch. Eine Wanderung durch dichten Mangrovenwald kann man im Pran Buri Forest Park unternehmen, wo Holzstege durch das sensible Ökosystem führen.

Strand, Regenwald, Kalksteinhügel

Naturliebhaber sollten es sich auf keinen Fall entgehen lassen, die Nationalparks der Provinz zu besuchen, die eine Vielzahl exotischer Wildtiere beherbergen und malerische Landschaften aufweisen. Dazu gehören beispielsweise der größte Nationalpark des Landes – Kaeng Krachan – und der erste Küsten-Nationalpark des Königreichs – Khao Sam Roi Yot. Beide befinden sich etwa eine Autostunde von Hua Hin entfernt. Der Kaeng-Krachan-Nationalpark umfasst ein 2.914 Quadratkilometer großes Gebiet in Prachuap Khiri Khan und der Nachbarprovinz Phetchaburi, das mit Regenwäldern, Berggipfeln, Flüssen und Wasserfällen einen landschaftlich abwechslungsreichen Mix bietet. Er ist einer der beliebtesten Orte im Land zur Beobachtung von Vögeln und Schmetterlingen.

Die Phraya-Nakhon-Höhle beherbergt eine Thai-Sala aus dem Jahr 1890, die für König Rama V. errichtet wurde. Foto: sittitap / Adobe Stock
Die Phraya-Nakhon-Höhle beherbergt eine Thai-Sala aus dem Jahr 1890, die für König Rama V. errichtet wurde. Foto: sittitap / Adobe Stock

Abwechslungsreich gestaltet sich auch die Landschaft des 98,08 Quadratkilometer großen Khao-Sam-Roi-Yot-Nationalparks. Er umfasst sowohl ein Meeresgebiet mit Stränden und kleinen Inseln als auch Kalksteinhügel, Höhlen und Süßwassersümpfe. Die berühmteste Sehenswürdigkeit des Nationalparks ist die Phraya-Nakhon-Höhle. Sie beherbergt den Khuha-Kharuehat-Pavillon, der anlässlich des Besuches von König Rama V. dem Großen im Jahr 1890 erbaut wurde. Das majestätische Wahrzeichen der Provinz wurde später auch von den beiden Monarchen König Vajiravudh (Rama VI.) und König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) besucht. Mit 3.000 Jahre alte Höhlenmalereien, die im Mai 2020 von Archäologen entdeckt wurden, verfügt der Nationalpark über eine weitere bedeutende Attraktion.

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