Migranten nach Italien abgeschoben

Maltas Regierungschef Joseph Muscat. Foto: epa/Julien Warnand
Maltas Regierungschef Joseph Muscat. Foto: epa/Julien Warnand

VALLETTA (dpa) - Malta will rund 120 Migranten nach Italien abschieben, die unter menschenunwürdigen Bedingungen in ehemaligen Viehställen auf einem Bauernhof untergebracht sind. Sie seien zwar legal nach Malta gereist, verfügten aber nicht über die notwendige Arbeitserlaubnis, sagte Regierungschef Joseph Muscat am Sonntag in einem Interview des Labour-Senders One Radio.

«Sie sind in Italien angekommen, konnten dort aber keine Arbeit finden. Also kamen sie nach Malta», sagte Muscat. Ihre Gepäckstücke hätten bei der Ankunft noch die Etiketten italienischer Flughäfen getragen.

Die Behörden hatten erst am Montag den Bauernhof in der Kleinstadt Qormi geräumt, wo die überwiegend aus Afrika stammenden Migranten gehaust hatten. Die Ställe waren demnach illegal zur Unterkunft für ausländische Arbeiter auf der Suche nach einer günstigen Bleibe genutzt worden.

Malta und Italien streiten darüber, wer für die im Mittelmeer geretteten Migranten verantwortlich ist. Beide Länder gehen hart gegen Schiffe von Nichtregierungsorganisationen vor. Italiens Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega hat Malta wiederholt vorgeworfen, sich der Verantwortung zu entziehen. Die Regierung in Valletta bestreitet das.

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Ingo Kerp 20.08.18 13:23
Wie man dem Bericht entnimmt, handelt es sich nicht um Asylanten sondern um Jobsuchende. Auch ist deren Einreise sowohl in Italien als auch auf Malta nicht infrage gestellt worden. Jetzt konstatiert man auf Malta, das diese Arbeitssuchenden kein Arbeitsvisum haben, was natürlich eine Aufnahme der Arbeitsstelle untersagt. So weit so gut bzw. richtig. Nun kommt der optimistische Gedanke in Malta, Italien würde diese 120 Migranten wieder ins ital. Land lassen. Es sind natürlich Menschen, dennoch dürfen Wetten angenommen werden.