Malaika Mihambo verbringt Urlaub in Thailand

Malaika Mihambo verabschiedet sich in den Urlaub. Foto: epa/Noushad Thekkayil
Malaika Mihambo verabschiedet sich in den Urlaub. Foto: epa/Noushad Thekkayil

BANGKOK/DOHA (dpa) - einer Saison wie gemalt verabschiedet sich Malaika Mihambo in den Urlaub. Vor dem Olympia-Jahr gilt es auszuspannen. Auch das ist eine große Stärke der Weitspringerin, die regelmäßig meditiert.

Die Olympischen Spiele 2020 in Tokio und den deutschen Rekord von Heike Drechsler im Blick, aber jetzt erstmal ab in den Urlaub nach Thailand. Malaika Mihambo flog am Montag direkt von Doha gen Bangkok - ohne ihre Goldmedaille. «Ich habe nur vier Wochen frei, und die will ich einfach voll auskosten», sagte die umjubelte Weitsprung-Weltmeisterin. «Ich nehme mir einfach die Zeit, um zu reisen und alles zu verarbeiten.»

Keine zwölf Stunden nach ihrem 7,30-Meter-Satz im Khalifa-Stadion und ihrem ersten WM-Triumph schaltete die «superglückliche» Mihambo in den Urlaubsmodus. «Einfach die Saison Revue passieren zu lassen. Mal rauskommen aus dem ganzen Alltagstrott!», sagte die 25-Jährige von der LG Kurpfalz mit einem entspannten Lächeln.

Die Goldplakette mit der eingravierten Skyline von Doha und ihrem Namen übergab sie ihrer Mutter. «Ne, die nehme ich nicht mit. Ich will die nicht verlieren», erklärte Mihambo, die auch schon zweimal alleine in Indien war, am Sonntagabend. Auch ihre WM-Tasche braucht sie nicht für ihre Auszeit. «Sie ist so groß, da hat mein Reiserucksack auch noch reingepasst. Von daher kann ich einfach die Tasche abgeben und den Rucksack aufsetzen. Und dann geht's los!»

Wohin die sportliche Reise führt? Als Welt- und Europameisterin startet Mihambo 2020 ins Olympia-Jahr. Und die Sportlerin aus Oftersheim bei Heidelberg weiß natürlich um die gestiegenen Erwartungen nach dem achtbesten Sprung der Leichtathletik-Geschichte. Nach einer Punktewertung des Weltverbandes IAAF war Mihambos Leistung sogar die beste einer WM-Teilnehmerin, da sie noch Sätze über 7,09 und 7,16 Meter hingelegt hatte.

«Wenn ich mich verletze, dann nützt mir das hier alles nichts», sagte sie. «Wenn man davon ausgeht, dass ich gesund bleibe, noch ein bisschen an Kraft und Schnelligkeit zulegen kann, dann, ja dann kann ich mich nur freuen, wenn ich nächstes Jahr noch mal in so einer Form beim größten Wettkampf dastehe.»

Nur noch Heike Drechslers 7,48 Meter stehen in der deutschen Bestenliste vor Mihambos 7,30 Meter. Der Rekord stammt aus DDR-Zeiten von 1988, aufgestellt in Neubrandenburg. «Das ist offiziell anerkannt, von daher gibt's da nichts dran auszusetzen, von meiner Seite jedenfalls», sagte Mihambo. «Und klar ist das ein Ziel, was man dann auch mal im Kopf haben kann.» Die 7,30 Meter springe sie aber nicht jeden Tag. «Deshalb muss ich schauen, ob ich da jemals ran komme.» Sie sei aber zuversichtlich - und schließlich erst 25: «Von daher habe ich noch paar gute Jahre vor mir.»

Drechsler war bei ihrem Rekordsprung 24. Die heute 54-Jährige stieß in Helsinki, wo ihr finnischer Ehemann Arto Bryggare lebt, mit Champagner auf Mihambos Gold an. Die zweifacher Weltmeisterin und Olympiasiegerin schwärmte: «Sie war so überzeugend und die Beste in diesem Jahr. Mental so stark. Ich feiere mit ihr!»

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