Macrons Ex-Bodyguard Benalla will Diplomatenpässe zurückgeben

Foto: epa/Ian Langsdon
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PARIS (dpa) - Neue Wendung in der Affäre um Diplomatenpässe des früheren Leibwächters des französischen Präsidenten Emmanuel Macron: Alexandre Benalla will die Pässe einem Bericht nach «in den kommenden Tagen» zurückgeben. «Ich habe mich bei der Verwendung dieser Pässe möglicherweise geirrt», sagte Benalla der Zeitung «Le Journal du Dimanche», kurz nachdem sich am Samstag die Justiz in den Fall eingeschaltet hatte.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Untersuchung wegen des Verdachts des Vertrauensbruchs eingeleitet. Benalla hatte die Diplomatenpässe im Rahmen seiner Tätigkeit für den Élyséepalast erhalten. Die investigative Internetzeitung «Mediapart» hatte berichtet, Benalla sei in den vergangenen Monaten mit Diplomatenpass in verschiedene afrikanische Länder eingereist, obwohl er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr für das Präsidialamt gearbeitet habe.

Im September hatte Benalla vor dem Senat erklärt, die Pässe in seinem Büro im Élyséepalast gelassen zu haben. Benalla sagte nun im Gespräch mit «Le Journal du Dimanche», die Pässe seien ihm später zurückgeben worden. Er versicherte, die Pässe nur für den persönlichen Komfort am Flughafen, nicht aber im Rahmen seiner Geschäfte verwendet zu haben. Die Aufregung um den Fall halte er für «völlig unverhältnismäßig».

Das Außenministerium hatte am Freitag mitgeteilt, die Pässe im Juli und September schriftlich zurückgefordert zu haben. Die Staatsanwaltschaft muss nun klären, ob Benalla unbefugt Dokumente verwendet und den Eindruck erweckt hat, eine offizielle Funktion innezuhaben. Zuletzt hatte eine Reise Benallas in den Tschad Fragen aufgeworfen.

Spätestens seit dem Sommer ist der Name Benalla in Frankreich ein Begriff. Damals sorgte die sogenannte Benalla-Affäre für großen Wirbel. Benalla war gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen und musste nach Medienenthüllungen den Élyséepalast verlassen.

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