Macron zu Selenskyj-Reise

«Teilung der Welt» verhindern

Der ukrainische Präsidialpressedienst zeigt den ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelensky (L) mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (R). Foto: epa/Ukrainischer PrÄsidentieller Pressedienst
Der ukrainische Präsidialpressedienst zeigt den ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelensky (L) mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (R). Foto: epa/Ukrainischer PrÄsidentieller Pressedienst

HIROSHIMA: Frankreich erhofft sich von der Reise des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zum G7-Gipfel mehr Verständnis für die Position der Ukraine bei Ländern wie Indien und Brasilien. Angesprochen darauf, dass ein französisches Regierungsflugzeug Selenskyj zur Arabischen Liga und dann weiter zum G7-Treffen nach Hiroshima brachte, sagte Präsident Emmanuel Macron am Sonntag, dabei gehe es auch darum, Frieden zu schaffen und Lösungen zu suchen.

Es sei im Interesse Frankreichs und dessen Rolle als permanentes Mitglied des UN-Sicherheitsrats, Selenskyj zu ermöglichen, sich «vor mehreren Weltmächten zu äußern, die manchmal nur einem einzigen Diskurs ausgesetzt sind», sagte Macron vor Journalisten am Rande des Gipfels.

Er verwies auf ein anstehendes Treffen der sogenannten BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. «Das ist für uns sehr wichtig, weil es eine Teilung der Welt verhindert - zwischen denen, die klar die Ukraine unterstützen, und jenen, die sagen, dass sie den Frieden unterstützen, manchmal ohne dass man weiß, was das genau bedeutet.»

Selenskyj nahm beim G7-Gipfel in Hiroshima an Beratungen der führenden westlichen Industriestaaten mit Partnerländern teil, zu denen auch Indien und Brasilien gehören. Beide haben sich im russischen Angriffskrieg nicht klar auf die Seite der Unterstützer der Ukraine gestellt.

Man habe in Gesprächen mit Ländern wie Indien, Brasilien und anderen immer darauf hingewiesen, dass das internationale Recht die Grundlage eines nachhaltigen Friedens sein müsse, machte Macron deutlich. «Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass ein eingefrorener Konflikt ein Krieg für morgen ist», warnte er. «Zu einem Zeitpunkt werden die Waffen schweigen müssen, das internationale Recht muss respektiert werden und damit die Rechte des ukrainischen Volkes. Und deshalb muss man Friedenslösungen bauen. Das ist Diplomatie.»

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Strauss 22.05.23 12:50
Tja, mal abwarten
auch der Drückeberger aus Brasilien wird nochmals zur Welt kommen. Er soll wenigstens mal das Abholzen von Wäldern einstellen. Nicht so wie sein Vorgänger.......
Ingo Kerp 22.05.23 12:20
Eine illusorische Idee von Macron zu erwarten, das die Brics-Staaten seinem Aufruf folgen würden. Deren Verfechtungen mit RUS sind viel zu stabil, als das sie sich ploetzlich der UKR zuweden würden.