Macron verurteilt Wiederherstellung der Sklaverei durch Napoleon

Französisch Präsident Macron nimmt an einer Zeremonie zur Zweihundertjahrfeier des Todes von Napoleon in Paris teil. Foto: epa/Christophe Petit Tesson
Französisch Präsident Macron nimmt an einer Zeremonie zur Zweihundertjahrfeier des Todes von Napoleon in Paris teil. Foto: epa/Christophe Petit Tesson

PARIS: Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat die Wiederherstellung der Sklaverei unter Napoleon Bonaparte mit deutlichen Worten als «Verrat am Geist der Aufklärung» verurteilt. Frankreich habe diesen Fehler erst im Jahr 1848 mit der endgültigen Abschaffung der Sklaverei repariert, sagte Macron am Mittwoch in Paris bei einer Gedenkfeier zum 200. Todestag des einstigen Kaisers der Franzosen.

Napoleon starb am 5. Mai 1821 auf der Atlantikinsel Sankt Helena in der Verbannung. Bis heute spaltet das Wirken des gebürtigen Korsen die öffentliche Meinung. Die einen sehen ihn als Reformer und Gründer wichtiger Institutionen wie der Notenbank Banque de France. Andere werfen Napoleon Bonaparte eine autoritäre Herrschaft und die Wiederherstellung der Sklaverei in den Kolonien im Jahr 1802 vor.

Macron versuchte im Institut de France, die Kontroversen zu entschärfen: «Napoleon Bonaparte ist ein Teil von uns», sagte der 43-Jährige. «Napoleon wollte, dass die Vernunft, die Wissenschaft und die Technik das ganze Land auf den Weg des Fortschritts bringen.» Er erinnerte auch an Pariser Sehenswürdigkeiten wie den Triumphbogen und die Verkehrsachse Rue de Rivoli, die auf Napoleon zurückgehen.

Kritisch merkte Macron an, Napoleon habe sich bei seinen Eroberungen wenig um Menschenleben geschert. Nach jüngeren Schätzungen kamen allein in Frankreich bis zu eine Million Menschen ums Leben.

Bilder zeigten Macron bei einer Gedenkzeremonie am Abend am Prunkgrab Napoleons im Pariser Invalidendom.

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