Macron und Biden rufen zum Jahreswechsel zu Einheit auf

Foto: epa/Ian Langsdon
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PARIS/WASHINGTON/MOSKAU: Auch 2021 wird in vielerlei Hinsicht im Zeichen der Corona-Pandemie stehen. In ihren Ansprachen zum Jahreswechsel machen das viele Spitzenpolitiker deutlich - und setzen auf die Kraft der Gemeinschaft.

Wichtige Staats- und Regierungschefs haben die Menschen zum Jahreswechsel auf gemeinsame Anstrengungen gegen die Corona-Pandemie auch in 2021 eingestimmt und zu Einheit aufgerufen. Das Jahr 2020 sei schwierig gewesen und habe an die Schwächen erinnert, aber man werde geeinter aus der Krise gehen, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Silvesterabend in einer Fernsehansprache. «Leider ist es noch nicht gelungen, die Epidemie vollständig zu stoppen», sagte Kremlchef Wladimir Putin in seiner Neujahrsansprache. «Der Kampf mit ihr hört keine Minute auf.» Der künftige US-Präsident Joe Biden betonte, die Herausforderungen für die USA würden nicht über Nacht verschwinden. «Aber während wir uns auf den Beginn des neuen Jahres freuen, erfüllt mich frische Hoffnung über die Möglichkeiten besserer Tage, die kommen werden.»

Der abgewählte US-Präsident Donald Trump pries derweil in einer Videobotschaft die Errungenschaften des Landes unter seiner Führung. Es seien «wahrhaftig historische Siege» errungen worden, und die USA müssten in Erinnerung bleiben für das, was sie geschafft hätten, sagte Trump. Er lobte insbesondere die rasche Herstellung von Impfstoffen gegen das Coronavirus und dankte in dem Zusammenhang Wissenschaftlern, Ärzten und Militärangehörigen. Die Impfungen würden die Pandemie ein für alle Mal beenden, sagte Trump.

Der Präsident erläuterte, dass das Land die Corona-Pandemie wirtschaftlich «dramatisch besser» verkraftet habe als von Experten vorhergesagt. «Niemand kann mit uns mithalten», was den weniger schlimmen Abschwung und den raschen Aufschwung angehe, behauptete Trump. «Wann immer Amerika herausgefordert wird, sind wir der Situation stets gewachsen.» Über die dramatischen Ausmaße der Pandemie in den USA und seine Niederlage bei der US-Präsidentenwahl sprach er nicht. In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern wurden inzwischen rund 20 Millionen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen, mehr als 340.000 Todesfälle stehen im Zusammenhang mit dem Virus.

Frankreichs Präsident Macron zeigte sich zum Jahreswechsel gewiss, dass man sich kommenden Herausforderungen wie dem ökologischen Wandel und dem Kampf gegen Ungleichheiten stellen könne. «Lasst uns ab heute diesen Frühling 2021 vorbereiten, der der Beginn eines neuen französischen Morgens, einer europäischen Renaissance sein wird», sagte Macron, der in der Ansprache auch der rund 64.000 Corona-Toten in dem Land mit seinen etwa 67 Millionen Einwohnern gedachte.

Der künftige US-Präsident Biden plant kurz vor seiner Vereidigung am 20. Januar eine Gedenkzeremonie für die Hunderttausenden Menschen, die in den USA an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben sind. Das für die Vereidigung des Präsidenten zuständige Komitee teilte am Donnerstag mit, am Abend des 19. Januar werde es in der US-Hauptstadt Washington am Lincoln Memorial eine entsprechende Gedenkzeremonie geben. Nach dem schmerzhaften und verlustreichen Jahr 2020 müssten die Amerikaner im neuen Jahr zusammenkommen und Wunden heilen, schrieb Biden bei Twitter. Der 78-Jährige hatte die US-Präsidentenwahl Anfang November gegen Amtsinhaber Trump gewonnen.

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